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Von Okärbern für Okärber

Ihnen schmeckt der Glühwein und das Bier schon zu Beginn des Weihnachtsmarktes (v.l.): Klaus Katzer, Carl-Bennet Bienstock, Rolf Bergbauer und Andreas Czuba. Foto: Jürgen W. Niehoff
Ihnen schmeckt der Glühwein und das Bier schon zu Beginn des Weihnachtsmarktes (v.l.): Klaus Katzer, Carl-Bennet Bienstock, Rolf Bergbauer und Andreas Czuba. Foto: Jürgen W. Niehoff

Karben. Der Okärber Weihnachtsmarkt feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen. Da hat sogar das Wetter mitgezogen. Es war mild und trocken und bestens geeignet für einen Glühweinabend im Freien.
Wie üblich fand der Okärber Weihnachtsmarkt wieder auf dem landwirtschaftlichen Anwesen der Familie Bieber statt. »Da kann man wirklich schon von Tradition sprechen. Zumal der Okärber Weihnachtsmarkt von Bürgern für Bürger veranstaltet wird«, freut sich Ortsvorsteher Sebastian Wollny (CDU) den Erfolg des kleinen, aber sehr gemütlichen Weihnachtsmarkts mitten im Ort.
Seit 2012 findet er jeweils am dritten Adventssamstag zwischen 15 und 22 Uhr auf dem Innenhof der Familie Bieber statt. Uwe Bieber selber bezeichnet sich als Vereinsmenschen und war früher im Fußballverein aktiv. Veranstaltet wird der Weihnachtsmarkt bereits seit dem Jahr 2016 von der Vereinsgemeinschaft Okarben, wie deren Vorsitzender Carl-Bennet Bienstock berichtet. 2020 musste der Weihnachtsmarkt aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen. Anfangs seien es einige wenige Vereine gewesen, die die Idee mit dem Weihnachtsmarkt auch in Okarben umgesetzt hätten. Als sich dann aber im Jahr 2016 die Vereinsgemeinschaft Okarben, zusammengesetzt aus ortsansässigen Vereinen, zusammengefunden hatte, übernahm sie den Brauch gleich mit.
Seither sind alle sechs Vereine der Vereinsgemeinschaft, also die Freiwillige Feuerwehr Okarben, der Schützenverein Okarben, der Turnverein 1894 Okarben, der Obst- und Gartenbauverein 1889 Okarben, die SKG Okarben und der Erste Pétanque Club Petterweil-Okarben nicht nur Besitzer der kleinen Hütten mit einem vielseitigen kulinarischen Angebot, sondern auch gleich noch Veranstalter der vorweihnachtlichen Veranstaltung. Darüber hinaus gibt es in diesem Jahr wieder eine Hütte mit selbst gefertigten Stoffartikeln und Näharbeiten. »Wir haben bereits im Sommer mit der Anfertigung der Artikel und der Zusammenstellung unseres diesjährigen Angebots«, verraten die beiden Schwestern Virginia Katzer und Verena Leineweber. Dazu zählen Nikolausstiefel, Turnbeutel, Schlüsselanhänger, Brillenetuis und Kosmetiktaschen – alles in liebevoller Handarbeit genäht und verziert. Ihr Angebot scheint anzukommen. Schnell sammeln sich die ersten Interessenten vor der Hütte und betrachten aufmerksam die einzelnen Artikel. Zu dem Angeboten zählen in diesem Jahr auch unterschiedliche Honigsorten aus der Bienenzucht von Vater Klaus Katzer. Er steht nicht weit entfernt in der Hütte des Schützenvereins, dessen Vorsitzender er bereits seit 1988 ist und verkauft Käsespätzle. »Die Arbeit hier auf dem Weihnachtsmarkt ist eigentlich gar keine Arbeit, sondern es ist purer Spaß mit den vielen Leuten ins Gespräch zu kommen und gemeinsam mit ihnen zu feiern«, freut sich Katzer über den guten Zuspruch. Die Erlöse des Marktes bleiben bei der Vereinsgemeinschaft, die davon zum großen Teil die jährliche Kerb in Okarben finanziert. »Dafür nehmen wir die zusätzliche Aufgabe gern in Kauf«, versichert Bienstock.
Zurück zum Ortsvorsitzenden Wollny. Er kommt kaum dazu, an seiner Tasse mit heißem Glühwein zu nippen, denn er wird laufend von Bürgern mit den unterschiedlichsten Belangen angesprochen. »In den ersten Jahren habe ich noch den Knecht Ruprecht gespielt und bin hier mit dem Nikolaus aufgetreten. Als wir dann aber merkten, dass die Kinder Angst vor dem Knecht Ruprecht hatten, haben wir die Figuren dann sofort in Weihnachtsmann und Engel ausgetauscht«, erinnert sich Wollny an die Anfänge und unterstreicht dabei noch einmal lachend, dass die Angst der Kinder wirklich von der Figur Knecht Ruprecht und nicht von ihm selber ausgelöst worden sei. In diesem Jahr hat Andreas Czuba, Sprecher der Vereinsgemeinschaft, zusammen mit einem Mitglied der Theatergruppe die Aufgabe übernommen und überraschte die zahlreich erschienenen Kinder mit vielen Geschenken.
Von Jürgen W. Niehoff