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Von Taxi-Pleite zum Taxi-Streit? – Das Unternehmen Löffler ist pleite und unter vorläufiger Insolvenzverwaltung

Bad Vilbel. Das Unternehmen Taxi-Löffler ist pleite und steht seit dem 18. Januar unter vorläufiger Insolvenzverwaltung, bestätigt das Frankfurter Amtsgericht. Die Zahlungsunfähigkeit sei schon am 20. November 2006 beantragt worden. Insolvenzverwalter ist der Frankfurter Anwalt Miguel Grosser.

Die Taxen sind jedoch weiter im Einsatz. Seit diesem Monat gebe es bereits ein neues Unternehmen, die „Taxi Bad Vilbel GmbH in Gründung“, erklärte deren Gesellschafter Michael Behrends. Er plane, den Betrieb von bisher ein bis zwei auf sechs Fahrzeuge auszubauen. Diese Expansion sei von der jetzigen Konzession gedeckt, die der vorherige Inhaber Thomas Löffler nicht genutzt habe. Der Gesellschafter rechnet in den nächsten Tagen mit einer Übernahme der einzigen Konzession für Bad Vilbel. Bis dahin seien die Taxis als Mietwagen in der Brunnenstadt unterwegs.

Als „voreilig“ bewertet Insolvenzverwalter Grosser Behrens’ Aussagen. Verantwortlich für das Unternehmen mit 17 Beschäftigten sei weiterhin der alte Gesellschafter Thomas Löffler, der nur mit Zustimmung des Insolvenzverwalters weiter handeln könne. Behrends sei dort lediglich „als Dienstleister“ tätig und einer von mehreren Mitbewerbern um den Kauf des Taxi-Unternehmens. Verkauft werden kann die Firma erst nach Eröffnung des offiziellen Insolvenzverfahrens, womit Grosser im Verlauf des Februars rechnet. „Wir prüfen alle Möglichkeiten einer Auffanglösung“, betont er. Für die Vergabe der Konzession sei zudem nicht der Insolvenzverwalter, sondern das zuständige Gewerbeaufsichtsamt zuständig. Es sei jedoch möglich, dass die Konzession auf den Käufer übertragen werde, wenn das Unternehmen als Ganzes veräußert werde.

Kauf-Interessent Behrends kündigte indes bereits an, dass er die jetzigen Taxi-Fahrer nicht mit übernehmen wolle, die seiner Ansicht nach die Probleme des Unternehmens verschuldet hätten. Es seien „spektakuläre Sachen“ vorgefallen, und die Fahrer hätten „alle drei ordentliche Abmahnungen“ erhalten. Es gebe Protokolle, die Arbeitsverweigerung, vorgetäuschte Alkoholkontrollen und sogar das stundenweise Verschwinden von Fahrzeugen belegten.

Nach Aussagen mehrerer Angestellter der Firma Taxi-Löffler seien die Schwierigkeiten des Unternehmens seit Jahren bekannt: „Die Autos wurden immer schlechter, die Kunden immer unzufriedener.“

Für die Übernahme der Taxi-Konzession gibt es beim Ordnungsamt Bad Vilbel eine Warteliste mit etwa einem Dutzend Interessenten. Unter den Mit-Interessenten gibt es große Vorbehalte gegen die Gesellschafter der „Taxi Bad Vilbel GmbH iG“, die als „unbekannte Größe“ bezeichnet werden. Es wurden bereits Klagen angekündigt, falls sie die Taxi-Konzession erhalten sollten. (dd)