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Waldgeld öffentlich verteilt

Neuer Stil im Dortelweiler Ortsbeirat: die Vergabe des Waldgelds, die bisher im Geheimen für Streit sorgte, ging öffentlich und ohne Debatte über die Bühne. Zuvor wurden die Summen in einer informellen Sitzung abgestimmt. Zudem wurde auch bekannt, dass 600 000 Euro in die Einrichtung einer Kita im Brunnenkarree fließen, aber nicht vom Waldgeld.

Bad Vilbel. Die Abstimmung war am Ende nur eine Formalie. Neun Dortelweiler Vereine hatten sich mit zum Teil umfangreichen Vorschlägen um eine Unterstützung aus dem Waldgeld-Erlös beworben. Vor genau zwei Jahren kam es in dem, Gremium deswegen noch zum Streit, weil die Grünen die Nicht-Öffentlichkeit der Beschlüsse monierten.

Auch diesmal fand die Diskussion über die einzelnen Anträge am Tag zuvor in einer informellen Sitzung statt, doch die eingereichten Anträge der Vereine wurden mit der Tagesordnung verteilt. Für sieben davon gab es grünes Licht in einem interfraktionellen Antrag von SPD, CDU, Grünen und FDP, der auch einstimmig angenommen wurde. Lediglich beim Fun-Ball Dortelweil blockierten die Grünen, wurden aber vom Rest des Gremiums überstimmt. Für die Erneuerung der Beleuchtung und die Umsetzung sicherheitsrelevanter Maßnahmen erhält die evangelische Kirchengemeinde einen Zuschuss von maximal 6000 Euro.

Trikots & Holzhütte

Ein Elternkurs und eine Burnout-Präventionsveranstaltung der Freien Evangelischen Kirchengemeinde werden mit 500 Euro unterstützt. Die Freiwillige Feuerwehr erhält weitere 2000 Euro für Spülmaschinen ihres Geschirrspülmobils. Limitiert ist die Förderung auf insgesamt 10000 Euro. Mit weiteren 500 Euro kann die Obstbaugruppe Dortelweil Ersatz für bei einem Einbruch entwendete Geräte beschaffen.

Der Fußballclub SC 1959 Dortelweil bekommt 2500 Euro für seine Jugendarbeit. Trikots und Trainingsanzüge, sowie Trainingszubehör sollen davon angeschafft werden. Außerdem sollen eine Holzhütte für die Jugendabteilung, sowie ein Fahnenmast aufgebaut werden. Der Tennisclub Dortelweil kann maximal 2000 Euro für die Sanierung der Zaun-Anlage erwarten. Schließlich erhält der Verein für familienbegleitende Erziehung 700 Euro für die Beschaffung von Büchern, Bastelmaterial, Farben und Material für Reparaturen. 17000 Euro sollen für die restliche Ausstattung des Sport- und Vereinsheims sowie für die Außengestaltung mit zwei Bildmotiven (Fußball und Leichtathletik) und auch dem Namenszug investiert werden.

Ohne die Zustimmung der Grünen erhielt der SV Fun-Ball für die Erweiterung seiner Kletterwand 3500 Euro und 700 für ein Faltzelt, das bei Veranstaltungen genutzt werden soll. Vor Beginn der Veranstaltung machte Erster Stadtrat Jörg Frank (CDU) eine überraschende Mitteilung.

Altenheim gestoppt

Der nach Verzögerungen jetzt gestellte Bauantrag für das Alten- und Pflegeheim könne vom Magistrat nicht einfach bewilligt werden, weil nachträglich die Planung verändert worden sei. Eine zunächst vorgesehene Tiefgarage mit acht Stellplätzen sei entfallen, dafür sollen weitere Kellerräume entstehen. Deswegen solle der Antrag noch einmal in den Gremien beraten werden.

Ein weiteres Großprojekt wurde in den Ausführungen des städtischen Kämmereileiters Pedro Albert angedeutet. Im Brunnenkarree, einem Gebäude des Eigenbetriebs der Stadtwerke, soll demnächst eine neue Kita-Gruppe entstehen. Im Nachtragshaushalt stehen dafür Mittel von 600000 Euro bereit.

Auf eine Anfrage der SPD erläuterte Erster Stadtrat Jörg Frank die Situation bei den Kita-Plätzen für unter Dreijährige. 77 solche gibt es derzeit, denen 368 Anmeldungen gegenüberstehen. Auch nach der Fertigstellung des Kinder- und Gemeinschaftshauses Massenheim und den drei Gruppen im Brunnenkarree blieben 62 Kinder auf der Warteliste übrig, erläutert Frank. Klagen dagegen seien nach der aktuellen Rechtssprechung an den Kreis zu richten.