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Walnüsse im Burgpark-Statt des alten Baumes im Burghof wachsen jetzt drei junge Bäume im Grünen

Bad Vilbel. Aus eins mach drei – für den im Oktober vergangenen Jahres gefällten Walnussbaum im Innenhof der Wasserburg hat das städtische Kulturamt jetzt drei neue Walnussbäume pflanzen lassen. Sie stehen in Reih’ und Glied auf der Wiese vor dem Quellenhof entlang des Nidda-Weges, der zur Burg führt. Die Bäume sind etwa acht Jahre alt und haben je 500 Euro gekostet, erläutert Kulturamtsleiter Claus-Günther Kunzmann. Bis zu 30 Meter hoch können die Walnussbäume werden. Ihr mögliches Alter wird mit 60 bis 160 Jahren angegeben. Walnüsse werfen die Bäume erst ab dem 16. Lebensjahr ab – zunächst zehn Kilo jährlich. Das steigert sich bis zu ihrer fruchtbarsten Phase zwischen dem 60. und 80. Jahr: Dann können bis zu 55 Kilo anfallen.

Die Neupflanzung habe sich wegen des frühen Frostes im vergangenen Jahr verzögert, so Kunzmann. Im Burggarten selbst habe man nicht anpflanzen wollen, um die gerade frei gelegte Sicht auf die Burg nicht wieder einzuschränken. Das habe auch einen denkmalpflegerischen Aspekt. Die Anpflanzung im Burgpark sei nun geschehen, ohne dass die Stadt rechtlich zu einer Ausgleichsmaßnahme verpflichtet gewesen sei. Im Bebauungsplan der Burg sei der Baum nicht als schützenswert erfasst worden. Dennoch prägte der Baum das Bild der Burgfestspiele. Um ihn herum mussten die Tribünen angeordnet werden.

„Ich habe ihn nicht mit Freude fällen lassen“, betont Kunzmann und sagt, er persönlich habe darüber noch keine Kritik gehört. Schließlich habe es klare Prioritäten gegeben: „Personenschutz geht vor allem anderen. Was wäre, wenn ein Mensch von einem herabfallenden Ast erschlagen worden wäre“, gibt er zu bedenken.

Vor allem der Blitzschutz habe beim Baugenehmigungsverfahren für die Burg eine große Rolle gespielt. Zwei unabhängige Gutachten hätten dargelegt, dass dies mit dem Baum nicht möglich sei. Hinzu komme die Problematik eines möglichen Astbruchs während einer Veranstaltung. So sei seit 2005 kein Jahr ohne zumindest ein schweres Unwetter während einer laufenden Vorstellung der Festspiele vergangenen, erinnert Kunzmann.