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Wehr wirbt um Nachwuchs – Gemeindebrandinspektor Christ appelliert an Mitglieder, neue Wege zu suchen

Niederdorfelden. Auf der Mitgliederversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Niederdorfelden appellierte Gemeindebrandinspektor Daniel Christ gleich mehrfach an die anwesenden 32 Vereinsmitglieder, nach neuen Wegen zu suchen, um neue Feuerwehrleute für die Einsatzmannschaft zu suchen.

Die sei mit 28 Mitgliedern zurzeit zwar hervorragend aufgestellt, doch fehlten die Jahrgänge zwischen 25 und 40 Jahren komplett.

„In fünf bis zehn Jahren, wenn unsere derzeitigen Einsatzkräfte altersbedingt ausscheiden werden, haben wir ein Problem“, erklärt Christ. Wenn die Situation sich bis dahin nicht ändern sollte, dann bliebe nur der Ausweg Berufsfeuerwehr. Und die könne sich Niederdorfelden alleine niemals leisten.

Ansonsten lobte Christ die Einsatzbereitschaft seiner Truppe. Bei den 67 Einsätzen im vergangenen Jahr konnte die Ausrückzeit auf unter vier Minuten gedrückt werden. Die 67 Einsätze untergliederten sich dabei in 15 Brandeinsätze, 43 Hilfeleistungen und drei Brandsicherheitsdienste. Außerdem seien sechs Vorauseinsätze geleistet worden, so der Gemeindebrandinspektor.

Da Christ selber zu der Voraushelfer-Gruppe gehört, ging er nicht auf diese Einsätze ein. Das übernahm dafür anschließend Bürgermeister Matthias Zach (Grüne) für ihn. Er berichtete von zwei Einsätzen um die Weihnachtszeit.

So habe die Voraushelfer-Gruppe kurz vor Weihnachten einen tief bewusstlosen Mann bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes betreut. Sie sorgten dafür, dass der Patient nicht weiter auskühlte und überwachten seinen Kreislauf und seine Atmung, bis der Notarzt und die Rettungsassistenten eintrafen. In der Silvesternacht kümmerten sich die Voraushelfer der Feuerwehr um eine junge Frau, die ebenfalls bewusstlos war. Auch sie wurde von drei Feuerwehrleuten kompetent betreut, bis ein Rettungswagen aus Frankfurt die weitere Versorgung übernahm.

Die Einsätze hätten gezeigt, dass diese Voraushelfer entscheidend dazu beitrügen, dass die Zeit, in der lebensbedrohlich erkrankte oder verletzte Patienten komplett unversorgt sind, deutlich verkürzt wird, lobte Zach seine Wehr. Neben Daniel Christ gehören der Voraushelfer-Gruppe noch Frank Gruner, Stephan Schott, Torsten Linke, Christian Emmerich und Martin Schwarzkopf an.

In diesem Zusammenhang berichtete Christ von einem neuen Phänomen. „Immer mehr Hilfesuchende bedanken sich nach unseren Einsätzen für die geleistete Arbeit. So etwas gab es früher nur in Ausnahmefällen“, freute sich Christ über die Anerkennung. (jwn)