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Weihnachten in Notunterkunft?

Das Wort zum Sonntag

Sören Sommer
Sören Sommer

Die Weihnachtstage liegen nun sogleich hinter uns. Vielleicht haben oder hatten Sie Gelegenheit, in einen der Gottesdienste am Heiligabend zu sein.

Die Ereignisse rund um die Geburt von Jesus Christus zeigen deutlich die Umstände von damals auf: Aufgrund des Gebotes von Kaiser Augustus mussten sich Josef und Maria von Nazareth bis nach Bethlehem aufmachen: „damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger.“ (Lukasevangelium 2,5). Maria und Josef hatten sich die lange, beschwerliche Reise bis nach Bethlehem nicht ausgesucht. Ebenso nicht die Notunterkunft in einem kalten Stall. Kaum war der von der Bibel vorhergesagte Christus geboren und als der lang angekündigte Messias und Retter erkannt worden, kam die Botschaft des Engels an Josef: „Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter mit dir und flieh nach Ägypten und bleib dort, bis ich dir’s sage; denn Herodes hat vor, das Kind zu suchen, um es umzubringen.“ (Matthäusevangelium 2,13). Josef musste aus lebensbedrohlichen, politischen Gründen fliehen.

Wir sind daran erinnert, dass Bedrohung und Flucht zum Leben dazugehören können. Niemand wünscht sich das, aber es kann passieren. Wenn Jesus später sagt: „Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen.“ (Matthäusevangelium 25,35) bezieht er sich darauf, dass Menschen den Fremden so begegnet sind, dass sie Heimat finden konnten.

Wir haben zurzeit über 200 Flüchtlinge aus verschiedenen Nationen in Bad Vilbel. Allein in der Notunterkunft im Heilsberger Georg-Muth-Haus sind zirka 50 Flüchtlinge untergebracht. Als einer der Hauspaten habe ich schon einiges an persönlichen Erfahrungen von ihnen gehört. Eine Hauptaufgabe für uns ist es zunächst, sie in Deutschkurse zu vermitteln.

Die Not und die lebensbedrohlichen Zustände in ihrer Heimat haben sie in die lange Flucht getrieben. Christus selbst lädt uns auf-