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Weltmeister tanzen – Stöhr: „Mensch, lerne tanzen, sonst wissen die Engel nichts mit dir anzufangen“

Bad Vilbel. Raschelnde Roben, fliegende Frackschöße und formvollendet tanzende Paare bestimmten das Bild beim Frühlingsball des Kneipp Vereins Bad Vilbel. „Let´s dance again“, lautete das vielversprechende Motto der rauschenden Ballnacht am Samstagabend. Das Parkett im Bürgerhaus Heilsberg teilten sich beim gesellschaftlichen Event tanzbegeisterte Bürger mit neun Tanzpaaren der Senioren II Sonderklasse. Unter ihnen waren mit Monika und Bernd Kiefer vom TC Rot-Weiss Casino Mainz, die Weltmeister 2006.

Die ab 45 Jahre alten Tänzerinnen und Tänzer nahmen am vom Tanzsportclub Blau-Orange Wiesbaden ausgerichteten Turnier „Tanz um den Quellenpokal“ der Stadt Bad Vilbel teil. Schirmherr des Balls mit Tanzturnier war Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr. Der einstige begeisterte Turniertänzer zitierte in seiner Rede Augustinus Aurelius mit den Worten „Mensch, lerne tanzen, sonst wissen die Engel nichts mit dir anzufangen“. An Thomas Pfeiffer, den Vorsitzenden des Kneipp Vereins, überreichte das Stadtoberhaupt einen Scheck.

Den silbern funkelnden Quellenpokal ertanzten sich in drei Runden Petra-Alexandra Leßmann und Alexander Hick vom TSC Rot-Gold Sinsheim. Monika und Bernd Kiefer tanzten auf Rang zwei, den dritten Platz sicherten sich die gebürtige Vilbelerin Dr. Karin Anton und ihr Partner Roland Lein vom TC Rot-Gold Würzburg. Der vierte Platz ging an Petra und Wolfgang Riedl vom Kitzinger TC, Fünfte wurden Vera und Harald Lerch vom TSC Blau-Gold Viernheim.

Wertungsrichter waren Annelie Ruisinger-Brand von der TC Blau-Orange Wiesbaden, Karl-Günther Kreutzkamp von der TSG Blau-Gold Gießen und Rudi Willer vom TSC Grün-Gold Dreieich.

Moderiert wurde das Turnier von Reinhard Grundmann, Turnierleiter war Franz-Gerhard Borengässer.

Die Tanzpaare absolvierten in drei Runden je fünf Standardtänze. Es waren je ein langsamer Walzer, Tango, Wiener Walzer, Slow Foxtrott und Quickstep. Der seit 1927 in Europa und seit 1928 bei Turnieren getanzte Quickstep ist der prickelndste unter den Standardtänzen. Er zeichnet sich durch flotte, fortschreitende Bewegungen und quirlige Hüpfschritte aus. Ein temperamentvoll ausgeführter Hüpfschritt wurde dem Paar mit der Startnummer 3, Regina und Peter Fischer vom TC Blau-Orange Wiesbaden, zum Verhängnis. Peter Fischer zog sich einen Muskelfaserriss zu. Er wurde vom herbeigerufenen Notarzt ins Krankenhaus eingewiesen. Durch diesen Unfall bestritten fünf statt sechs Paare das Finale. Lächelnd absolvierten die Leistungssportler schwierigste Tanz- und Schrittfolgen. Alle Bewegungen und Schritte waren zugleich leicht und elegant oder temperamentvoll und ausdrucksstark. Die Zuschauer dankten allen Paaren mit anhaltendem Applaus für ihre auf hohem Niveau erbrachten Leistungen.

Befreit vom Wettbewerbsdruck zeigten die Tanzsportler zum Abschied ihren neu gewonnenen Fans noch je einen Abschlusstanz zu den Klängen der live aufspielenden Show-Band „The Heartbreakers“. Danach lautete bis in den frühen Morgen die Devise an den Tischen im Saal: „Darf ich bitten?“