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Weniger Babys, mehr Bürger – Entwicklungen im Wetteraukreis •Bad Vilbel ist und bleibt Wetterauer „Spitze“

Wetteraukreis. Die aktuelle Bevölkerungsstatistik für das erste Halbjahr 2007 macht es deutlich: Die Zahl der Wetterauer wächst durch Wanderungsgewinne, die Zahl der Verstorbenen liegt deutlich über der der Neugeborenen. Mit dem geringfügigen Zuwachs liegt der Kreis nicht im landesweiten Trend, denn im ersten Halbjahr ist auch die Zahl der Hessen von exakt 6 075 359 um knapp 5000 auf 6 070 425 gesunken, während die Zahl der Wetterauer immerhin um 207 auf jetzt 299 135 gestiegen ist.

Eine einheitliche Tendenz in der Statistik lässt sich allerdings nicht feststellen. Frankfurt wächst wieder um immerhin 1562 Bürger, genauso wie Offenbach (plus 359) und Darmstadt (214). Wiesbaden verliert Bevölkerung (minus 791), genau so die meisten Kreise um Frankfurt mit Ausnahme des Landkreises Groß Gerau plus 288 und eben der Wetterau.

Noch wesentlich schärfer ist die Situation in den nordhessischen Kreisen, denn der gesamte Bevölkerungsrückgang in Hessen ist auf die Regierungsbezirke Gießen und Kassel beschränkt.

Die Ausweisung von Neubaugebieten wie in Bad Vilbel, gepaart mit einem Arbeitsplatzangebot im oder in Nähe des Kreises und vernünftigen Verkehrsverbindungen „sind die wesentlichen Gründe für die Zunahme der Wetterauer Bevölkerung“, heißt es seitens des Kreises.

Die Zahl der Geburten ist deutlich zurückgegangen, auch gegenüber den Vorjahren. Noch Anfang des Jahrtausends lag die Zahl der Geburten für das ganze Jahr bei knapp 3000 im Wetteraukreis, jetzt sind es fast 1000 weniger. Wie dramatisch die demografische Entwicklung sich abzeichnet, wird beim genaueren Blick in die Statistiken der einzelnen Kommunen deutlich. So liegt beispielsweise die Zahl der Geburten in Bad Nauheim mit 113 um die Hälfte niedriger wie die Zahl der Verstorbenen 236.

Ähnlich ungünstig ist das Verhältnis in Echzell 16:34, Nidda 53:127 oder Ortenberg 25:63.

Ein positives Verhältnis hat noch Bad Vilbel, wo 125 Geburten 112 Sterbefällen gegenüberstehen. Aber auch Münzenberg 21:14, Ober Mörlen 28:13 und Rosbach 46:45.

Größte Stadt im Wetteraukreis ist mit zunehmendem Abstand Bad Vilbel (31 264 Einwohner) und einer Zunahme von 147 im ersten Halbjahr vor Bad Nauheim mit 30 887 Einwohnern ( minus 42). Drittgrößte Stadt ist Friedberg (27 763, plus 36) vor Butzbach (25 195, minus 24), Karben (21 820, plus 66) und Büdingen (21 439, plus 1).

Die kleinsten Städte im Wetteraukreis sind Glauburg (3156 minus 22), Kefenrod (2982, minus 3) und Hirzenhain (2896, minus 15).

Kreisbeigeordneter Bardo Bayer, zuständiger Dezernent für die Kreisentwicklung, interpretiert die Zahlen als große Herausforderung für die Kreispolitik sich einerseits auf eine alternde Kreisbevölkerung einzurichten, andererseits alle Möglichkeiten zu ergreifen, um Eltern die Entscheidung für ein Kind zu erleichtern. (sam)

Die komplette Statistik finden Sie auch im Internet unter www.wetteraukreis.de/Internet/Kreis/Portrait/Statistik/