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Wer folgt auf Thomas Stöhr? – Drei Männer und eine Frau konkurrieren um die Wählergunst

Wer besetzt nächstes Jahr den Chefsessel im Rathaus? Foto: Eickhoff
Wer besetzt nächstes Jahr den Chefsessel im Rathaus? Foto: Eickhoff

Von Patrick Eickhoff

Bad Vilbel. Die Meldefrist für die Bürgermeister-Direktwahl am 30. Januar endete am Montag dieser Woche. Dann stand fest: Drei Männer und eine Frau wollen die Nachfolge von Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) antreten. Dieser hatte im August mitgeteilt, dass er aus persönlichen Gründen nicht für eine vierte Amtszeit kandidieren werde. Die Bad Vilbeler haben nun die Wahl zwischen Sebastian Wysocki (CDU), Clemens Breest (Grüne), Gunther Salomon (SPD) und Anja Nina Kramer (FDP)

Sebastian Wysocki

Sebastian Wysocki (CDU) ist seit 2016 hauptamtlicher Erster Stadtrat und hat auf der Mitgliederversammlung der Christdemokraten 97,4 Prozent der Stimmen erhalten. Für den Parteivorstand der CDU ist Wysocki die Wunschlösung. »Er ist ein Eigengewächs der Union, ein echter Vilbeler Bub, dreifacher Familienvater, sympathisch – einer von uns«, sagte Vorsitzender Tobias Utter. Wysocki betonte, dass es für ihn eine große Ehre sei, Erster Stadtrat zu sein. »Doch es gibt noch immer eine Menge zu tun, damit Bad Vilbel auch in Zukunft eine familienfreundliche, attraktive und starke Stadt bleibt. Packen wir’s gemeinsam an!«

Clemens Breest

2016 noch mit 22,7 Prozent aller Stimmen Amtsinhaber Thomas Stöhr (65,7) unterlegen, unternimmt Stadtrat Clemens Breest einen neuen Anlauf. Er ist von der Grünen-Versammlung einstimmig zum Bürgermeisterkandidaten gekürt worden. Für seine inhaltliche Arbeit stellt er drei Themen in den Mittelpunkt seines Wirkens: das Zusammenwachsen der Stadtgesellschaft, die Mobilität und die grüne Stadtentwicklung. Er erklärte: »Ich möchte die Erfahrungen, die ich damals als Pastor bei der Entwicklung der Zusammenarbeit der verschiedenen christlichen Gemeinden in der Stadt sammeln durfte, als Bürgermeister für die ganze Stadt nutzen.« Bei der Verkehrspolitik verwies er darauf, dass es regionale Lösungen brauche, um den Vilbeler Verkehr zu verbessern. Und nicht zuletzt liegt ihm eine ökologische Stadtentwicklung am Herzen: »Bad Vilbel ist gerade wegen seiner Natur so lebenswert. Diese solle am besten nach dem Vorbild des Frankfurter Grüngürtels geschützt werden.«

Gunther Salomon

Gunther Salomon hat sich auf der Mitgliederversammlung der Sozialdemokraten mit 52,6 Prozent der Stimmen gegen Alban Krasniqi durchgesetzt. Der 57-Jährige sieht seine Chance als Newcomer, denn »Quereinsteiger haben häufig gezeigt, dass sie in der Lage sind, alte Denkweisen zu überwinden. Transparenz, Offenheit und echte Bürgerbeteiligung sollen den zukünftigen Politikstil in Bad Vilbel prägen«. Salomon wohnt mit seiner Familie seit 23 Jahren in Bad Vilbel. Er ist seit 1985 SPD-Mitglied. Der Diplom-Ingenieur ist technischer Leiter eines Immobilienkonzerns. Er war einer derjenigen, die im vergangenen Jahr die Petition Bad Vilbeler Stadtwald federführend durchgesetzt haben.

Anja Nina Kramer bei ihrer Bewerbungsrede auf der FDP-Versammlung Foto: Privat

Anja Nina Kramer (FDP) wurde von ihrer Partei einstimmig nominiert. Sie möchte »neue Impulse in der Stadt setzen«. »Für mich stehen die Bürgerinnen und Bürger im Mittelpunkt«, erklärte die dreifache Mutter anlässlich ihrer Kandidatur. Seit 2016 lebt die FDP-Frau in ihrer Wahlheimat Bad Vilbel. »Ich bin in Buenos Aires geboren und in der Welt zu Hause. Ich habe insgesamt 20 Jahre in Lateinamerika und zehn Jahre in Afrika meine Schulbildung absolviert und Arbeitserfahrung gesammelt. So war ich zuletzt mit meiner Familie fünf Jahre in Uganda, um dort als Projektmanagerin für Wasser, Abwasser und öffentliche Finanzen sowie Büroleiterin für die KfW-Entwicklungsbank tätig zu sein«, beschreibt Kramer ihre Biografie.

Nun liegt es an allen wahlberechtigten Bad Vilbelerinnen und Bad Vilbelern: Die Wahl findet am 30. Januar statt. Eine mögliche Stichwahl ist für den 13. Februar angesetzt.