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Zuerst geht’s um die Basis

Daniel Kumelis beim Spaziergang über den Niddaplatz. Foto: Eickhoff
Daniel Kumelis beim Spaziergang über den Niddaplatz. Foto: Eickhoff

Bad Vilbel. Der 51-jährige Daniel Kumelis, neuer Geschäftsführer des Bad Vilbeler Stadtmarketings, hat schon in vielen Branchen Erfahrungen sammeln können. Jetzt will er seine Expertise nutzen, um Bad Vilbel im Rhein-Main-Gebiet bekannter zu machen und die Innenstadt zu beleben.
Zu behaupten, Daniel Kumelis und Bad Vilbel hätten sich gesucht und gefunden – das wäre wohl etwas hochgegriffen. Berührungspunkte gab es zwischen dem 51-Jährigen und der Quellenstadt bisher wenige. »Das ist aber auch überhaupt nicht schlimm. Denn was ich vorgefunden habe, begeistert mich.« Zu seinen Aufgaben im neuen Arbeitsverhältnis gehören die kontinuierliche Weiterentwicklung der Strategie sowie die operative Führung und Umsetzung des Stadtmarketings. Die Themenschwerpunkte werden dabei das Standort-, Tourismus-, Event- und City-Marketing sein. »Ich habe richtig Lust auf diese Aufgabe.«
Expertise
aus vielen Bereichen

Kumelis bringt Expertise aus vielen Bereichen mit. Er hat unter anderem die Marketingabteilung der nationalen Olympia-Bewerbung Düsseldorf Rhein-Ruhr 2012 geleitet und an der Positionierung der Stadt Düsseldorf als internationale Sportstadt mitgewirkt. »Eine sehr spannende Zeit«, sagt er heute. »Ich habe viel von meinem heutigen Marketing-Know-how aus dieser Zeit mitgenommen.«
Weiter ging es für Kumelis als Marketingchef bei den »Cologne Centurions« – dem Football Team aus Köln. Das spielte damals in der NFL Europe – dem europäischen Ableger der größten Football-Liga der Welt aus den Staaten.
Anschließend geht’s für den aus Schleswig-Holstein stammenden Kumelis weiter zu »Runners Point«. Dort treibt er die Neupositionierung des Sport- und Freizeitschuhfachhändlers voran. »In allen drei Projekten bin ich nahezu bei Null reingestartet und habe etwas aufgebaut«, sagt er. Es folgt eine Zeit als Freiberufler. Kumelis, ein kommunikativer direkter Typ Mensch, weiß, was er kann. »Ich kann viele Menschen von A nach B bringen und sie für eine Idee begeistern.«
Deshalb war für den 51-Jährigen auch sofort klar: »Auf die Stelle in Bad Vilbel bewerbe ich mich.« Kumelis blickt zurück: »Ich bin natürlich vorher durch die Stadt gelaufen und muss sagen, Bad Vilbel ist richtig gut aufgestellt«, sagt er. Kumelis kann es kaum erwarten, im Sommer in das neue Büro der Stadt in der Frankfurter Straße zu ziehen. »Dem Herzen der Innenstadt«, wie er sagt. Klar ist für ihn: »Bei Null fange ich hier definitiv nicht an.« Sein Eindruck sei »rundum positiv«. Die Stadt Bad Vilbel biete in ganz vielen Bereichen extremes Potenzial. »Kultur, Natur und ihre Wander- und Radwege, Tourismus, Historie.«
»Haben viel zu bieten«
Bevor er aber in die Detailarbeit geht, will Kumelis den Grundstein für seine Arbeit legen. »Wir wollen als Stadtmarketing nicht nur Feuerwehrmann sein, wenn was kurzfristig gebraucht wird.« Es gehe darum, nachhaltig dafür zu sorgen, dass Bad Vilbel bekannter und interessanter für Menschen aus dem Rhein-Main-Gebiet werde. »Wir haben viel zu bieten.«
Natürlich habe er mitbekommen, dass es immer wieder Kritik an der aktuellen Situation in der Innenstadt gebe. »Ich habe das wahrgenommen, dass das Thema Leerstand immer wieder aufkommt. Ich kann aber jedem sagen, dass die Situation überhaupt nicht so schlimm ist, wie sie von vielen gesehen wird.«
Dennoch würden Bad Vilbel ein Geschäft für Herrenmode und ein Sportartikelgeschäft gut tun, sagt Kumelis. Jetzt wolle er erst einmal analysieren und ins Gespräch kommen. »Im Sommer soll ein Citymanager oder eine Citymanagerin eingestellt werden. Wir werden Hand in Hand arbeiten.«
Wichtig sei die Basis. Darauf kommt Kumelis immer wieder zu sprechen. »Wir müssen uns als Stadtmarketing nicht jede Woche neu erfinden.« Es gehe darum, die richtigen Ideen und Themen gemeinsam anzugehen und mit Kontinuität umzusetzen. Dabei spiele auch Nachhaltigkeit eine Rolle. »Natürlich müssen wir schauen, dass Bad Vilbel und seine Innenstadt gut auf steigende Temperaturen und Klimaveränderungen vorbereitet sind. Auch dies wird in Zukunft Einfluss auf die Kundenfrequenz haben.«
Angegangen werde auch die digitale Kommunikation. »Das Verknüpfen von Printangeboten mit dem Digitalen. Sei es beim Abfall- oder auch beim Veranstaltungskalender. Das soll künftig einfacher sein.«
Die Ziele sind klar: Belebung der Innenstadt, Aufbau des Tourismus, das Bild Bad Vilbels über die Stadtgrenzen hinaus bekanntmachen. »Die Menschen müssen Bad Vilbel in ihrem Bewusstsein haben.« Das sei eine Herausforderung, aber Daniel Kumelis freut sich, die Einzelhändler, Unternehmen, Stadtverwaltung, Gastronomen und Freiberufler, aber auch die Stadtgesellschaft in seine Arbeit einzubinden. »Mein Job geht nur, wenn wir gemeinsam arbeiten.« Von Patrick Eickhoff