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Zukunft und Bildung!

Wer Visionen hat, der soll zum Arzt gehen! Der geschätzte Altkanzler Helmut Schmidt war es, dem diese Worte in jungen Jahren mal entfuhren. Er wird sie gewiss seither oft bereut haben.

Zum Glück gingen Vilbeler Bürger, wie der Investor Dr. Hansgeorg Jehner oder Ehrenstadtrat Klaus Minkel, nicht zum Psychiater, sondern krempelten die Ärmel hoch, um Visionen zu verwirklichen, Experten und Mehrheiten dafür zu suchen und Lösungen zu finden. So manche Beschimpfung wurde ihnen hinterher geworfen, es verfolgen sie Neid und Missgunst bis heute. Doch sie blieben standhaft.

Ihnen und allen Mitstreitern haben jetzt wir, und vor allem unsere Kinder, einen modernen, ansehnlichen Stadtkern zu verdanken und damit diese großartigste Transformation im Herzen der Kernstadt, wo ein grauer, öder Parkplatz und einige alte Häuser im Barackenstil weichen mussten, damit wieder Leben und Zukunft in diese langsam vor sich hin bröckelnde Stadt einkehren. Und mitten in der Neuen Mitte, über dem renaturierten Fluss Nidda, entsteht ein „Denkmal“ der Wissensgesellschaft, das zeigt, es geht im Leben nicht nur um Konsum, sondern der Bildung steht ein zentraler Ehrenplatz zu. Was für ein eloquentes Signal! Und das aus einer Kleinstadt.

Aber erinnern Sie sich noch an die Anfänge: eine Handvoll alter Männer stand eines schönen Tages von Blindheit geschlagen auf dem strapazierten Nidda-Steg am Kurhaus, bestellte die Lokalpresse, ließ sich werbewirksam abfotografieren und erklärte, das Projekt Neue Mitte mit Mediathek verhindern zu wollen. Und um ein Haar wäre es den Herren von Vorgestern mit ihren gestrigen Ideen über den Weg einer Volksbefragung auch gelungen, die Zukunft und Entwicklung Bad Vilbels marktschreierisch zu verspielen. Zum Glück sind sie damit gescheitert. Dass sie mit ihrem Tun den Baubeginn erheblich verzögerten, hat die Stadt viel Geld gekostet. Ob sie das je einsehen, je begreifen, gar bereuen? Möge der Himmel diese prosperierende Stadt künftig vor solchen „Bewahrern“ bewahren!

Dass einige alte Männer so denken wie sie eben denken, das haut einen nicht aus den Socken. Dass aber eine junge grüne Parteichefin wie Kathrin Anders einfach den blonden Kopf auf die leichte Schulter nimmt und mit Unsinn hausieren geht („fremdartiger Koloss“, „kein städtebauliches Highlight“, „die Stadt verkauft sich aus“) verschlägt einem dann doch die Sprache.

Horst Samson