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Bad-Preis soll wieder runter – Die erst im September erhöhten Eintrittspreise stehen wieder in der Diskussion im Stadtparlament

Karben. In Karben sollen die Eintrittspreise für Familien im Hallenfreizeitbad wieder sinken. Dafür deutet sich im Parlament eine breite Mehrheit an. Weil die SPD in der jüngsten Sitzung spontan noch weitere Preis-Vorschläge machte, vertagten die Volksvertreter allerdings ihre Entscheidung. Frühestens im Februar kann damit eine neue Familienkarte für zwei Erwachsene und zwei Kinder für acht Euro eingeführt werden. Bisher müssen die vier Badegäste zusammen zehn Euro zahlen. Erst im September waren die Preise teils deutlich angehoben worden.

Kapuze runter, Jacke aus. Matthias Schäfer aus Rendel hilft seinem Sohn Janis (2) dabei. Die beiden kommen gerade in den warmen Vorraum des Hallenfreizeitbades. An der Kasse sind fünf Euro für den Badbesuch fällig. „Das Bad ist so unkompliziert erreichbar, hat ein schönes Kinderbecken, da kommen wir jede Woche“, berichtet Schäfer. Die Preiserhöhung hat er hingenommen, weil der Tarif immer „noch in Ordnung“ sei. Damit liegt der Rendeler wohl nicht ganz auf der Linie mit vielen anderen Kunden. Nach der Preiserhöhung habe es „heftige Proteste“ gegeben, berichtet Bürgermeister Roland Schulz (SPD). Besondere Kritik erntete die Abschaffung der bei Vereinen und Gruppen beliebten Zwanzigerkarten.

Daran wollten eigentlich weder der Bürgermeister noch die Koalition aus CDU, FWG und FDP rütteln, war die Karte doch allein zwecks Vereinfachung des Angebots gestrichen worden. Unverändert sind Zehnerkarten im Angebot. Allerdings brachte Brigitte Ridder namens der SPD-Fraktion in der Parlamentssitzung überraschend den Vorschlag ein, auch die Zwanziger-Karte wieder einzuführen für 50 Euro im Hallenbad und 145 Euro in der Sauna (ermäßigt 34 und 68 Euro). Die Zehnerkarten werden für das Bad derzeit für 28 Euro und für die Sauna für 80 Euro angeboten (ermäßigt 18 und 36 Euro). Rentner sollen das Bad für einen Euro besuchen können, wenn sie nur in die Wassergymnastik wollen. Und die Kinder-Grenze soll wie früher wieder bei vier statt nun bei drei Jahren gezogen werden. „Gesamt betrachtet würde dies zur erhöhten Benutzung durch mehr Besucher aller Altersstufen beitragen“, ist Brigitte Ridder überzeugt. Weniger der Inhalt, mehr die Art des Vorschlages stößt bei der Koalition jedoch negativ auf. FWG-Fraktionschef Michael Ottens kritisierte, dass die Genossen ihre Vorschläge aus dem Hut zauberten, ohne sie wie üblich in den Ausschüssen diskutieren zu lassen. Noch am Vorabend hatten die SPD-Vertreter im Haupt- und Finanzausschuss dem Ursprungsantrag zugestimmt. SPD-Fraktionsvize Klaus-Peter Hampf begründet das damit, dass sich die Sozialdemokraten den Antrag nicht stehlen lassen wollten: „Sonst ändern sie immer nur zwei, drei Zahlen und verkaufen ihn dann als ihren eigenen“, wirft er den Koalitionären vor. (den)