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Chorsingen in Corona-Zeiten

Die Kloppenheimer Sänger*innen treffen sich zum Üben online. Foto: Privat
Die Kloppenheimer Sänger*innen treffen sich zum Üben online. Foto: Privat

Karben. Seit März 2020 bestimmt die COVID-19-Pandemie das Leben. »Wir erleben wir in unseren Familien, Berufen und Chören Einschränkungen unseres Lebens, die es so bisher in 75 Jahren Frieden und Freiheit in unserer Bundesrepublik Deutschland noch nie gegeben hat. Das verlangt uns sehr viel ab«, stellt Waltraud Leppert, Vorsitzende der Chorgemeinschaft Sängerlust Kloppenheim in einer Pressemeldung fest.
Kontaktverbote, Abstand halten, das Tragen des Mund- und Nasenschutzes im öffentlichen Raum, bei Einkäufen und im öffentlichen Personennahverkehr prägen seitdem das Leben. Das betraf auch das Hobby, das gemeinsame Singen in den wöchentlichen Chorproben konnte nicht stattfinden. Die geplanten Auftritte und Konzerte sind abgesagt.
»Das schmerzt uns alle, Sängerinnen und Sänger und besonders unsere engagierte Chorleiterin«, sagt Leppert. Sie habe daraufhin das Angebot gemacht: »Wir singen weiter – nur halt von Zuhause«. Dafür nahm Chorleiterin Burcu Özcanyüz Seymen alle aktuellen Lieder für alle Stimmen als MP3-Dateien auf und stellte sie mit Klavierbegleitung zur Online-Chorprobe zur Verfügung. Waltraud Leppert ist begeistert: »So können wir – die Sängerinnen und Sänger vom Kinderchor und vom Klangfarbenchor – jetzt jederzeit zu Hause unsere Stücke üben«.
Und die Vokalisten aus Kloppenheim gehen weiterhin mit der Zeit und proben seit Mitte Mai regelmäßig »online« mit Hilfe eines Video-Tools am PC. Der Kinderchor und die Erwachsenen hätten sich intensiv mit dem Thema »Digitalisierung« beschäftigt. »Und somit können wir uns wieder regelmäßig sehen, hören, gemeinsam singen und lachen, wenn auch nur digital«, so Leppert.
Doch: Chorsingen heißt letztlich zusammen singen! Und so lautet das Fazit der Vorsitzenden: »Unsere Online-Proben können das nicht ersetzen, doch sie sind ein gutes Gefühl und stärken unseren Zusammenhalt.«
Ein Problem für den Chor seien die fehlenden Einnahmen, denn die Auftritte und Feststände der Sängerlust mussten abgesagt werden, sagt Waltraut Leppert gegenüber der Zeitung. Noch kann der Chor von seinen Rücklagen zehren. »Besonders freut uns eine Spende der Mainova von 1000 Euro für den Kinderchor«, so Leppert. Weitere Spenden seien jederzeit willkommen.
Außerdem wird vom Vorstand an einem Konzept gearbeitet, um nach den Sommerferien reale Chorproben zu ermöglichen. Dazu, so Leppert, müsse ein neuer Raum gefunden werden. Eine weitere Entscheidung ist im Vorstand gefallen: Die abgesagte Jahreshauptversammlung fällt dieses Jahr aus. Wahlen stehen nicht an und so werden Geschäfts- und Kassenbericht an die Mitglieder schriftlich übermittelt. (cwi)
Weitere Infos unter www. klangfarben-kloppenheim.de