Veröffentlicht am

Laufen fürs Klettergerüst – Sponsorenaktion mit sportlichen Grundschülern der Kurt-Schumacher-Schule bringt 2500 Euro ein

Nidderau. „Ich habe mein Kind vollkommen unterschätzt“, stöhnt Manuela Bieroth. Soeben hat sich Tochter Fee (3) ihr viertes Bändchen abgeholt und startet schon zu einer neuen Runde. Das kann teuer werden für die Mutter, denn schließlich läuft noch Sohn Lenny beim Sponsorenlauf der Kurt-Schumacher-Grundschule mit. Für jede Runde, gezählt anhand der Bändchen, ist ein bestimmter Betrag der Sponsoren fällig. Und Sponsorin ist – die Mutter.

Nicht nur Manuela Bieroth steht mit ungläubigem Blick an der Absperrung, die die Schüler der Klassen 4 a und 4 c um den rund 300 Meter langen Rundparcours gezogen haben. Hier laufen Schüler und deren Geschwister für einen guten Zweck. Mit dem Erlös soll ein neues Klettergerät für die 250 Grundschüler angeschafft werden.

Das sechseckige Gerät mit vielen Bewegungselementen hat das Lehrerteam mit Rektorin Monika Glund-Krohne schon ausgesucht. Kosten 4000 bis 6000 Euro.

„Das können wir nur gemeinsam schultern“, appelliert die Rektorin an die Spendenfreudigkeit der Sommerfestbesucher. Dank der Unterstützung des Stadt wird wenigstens der Aufbau nichts kosten. Das übernimmt der Bauhof, hat Bürgermeister Gerhard Schultheiß (SPD) versprochen.

Das neue Kletterspielgerät passt ins Konzept der Schule. Sie wurde als „gesundheitsfördernde Schule“ vom Kultusministerium zertifiziert für den Bereich Bewegung. „Bewegung ist nicht nur Sport, sondern beispielsweise auch das Basteln“, erläutert Grund-Krohne. „Damit wird die Feinmotorik gefördert.“

Bei den Klassenlehrern Cordula Mohs und Thomas Clobes, die den Sponsorenlauf organisierten, klingelt die Kasse. 200 Kinder hatten sich angemeldet, weitere kamen hinzu. Zwischen 50 Cent und zwei Euro zahlen Eltern, Großeltern und Freunde pro Runde. So kommen 2500 Euro zusammen – weit mehr als erwartet und wenigstens der Anschaffungspreis des Gerätes.

Dafür arbeiten die Mädchen und Jungen aber auch hart. „Man denkt, die schaffen höchstens zehn Runden, wenn’s gut geht“, „Es reicht jetzt, du bist schon ganz verschwitzt“ oder „Abwarten, wie teuer das Vergnügen wird“, war von der Absperrung aus zu hören. Mit viel Engagement und Ausdauer liefen die Kinder Runde um Runde, 15 der siebenjährige Anton aus der 1a, der damit 15 Euro zusammenbrachte; 20 sogar Julia aus der 2c.

„Sie ist Leistungsturnerin und Schwimmerin. Das könnte ein teures Vergnügen werden“, hatte Mutter Uschi Schmidt schon vorher orakelt. Die Idee des Sponsorenlaufes findet sie, wie die meisten anderen Eltern auch, ganz toll.

Auch bei den Spielen des Sommerfestes drehte sich alles um Bewegung. Die Kinder konnten Sackhüpfen, einen Hindernisparcour überwinden oder ihre Zielgenauigkeit beim Wurf auf eine Holzscheibe unter Beweis stellen.