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Reiner Tisch! – Kombibad-Arbeitsgemeinschaft für geplantes Millionen-Projekt

Kurz vor Jahresende haben die Bad Vilbeler Stadtverordneten reinen Tisch gemacht und unerledigte Themen abgearbeitet.

Bad Vilbel. Deshalb war die Tagesordnung des Stadtparlaments am Dienstag, 17. Dezember, mit 21 Punkten auch recht umfangreich. Der geplante Bau des Kombibades nahm sehr breiten Raum ein. Dafür lag nicht nur der Wirtschaftsbericht des Eigenbetriebs Stadtwerke für die Jahre 2014 / 15 vor, von dem ein Großteil des Schwimmbadneubaus, etwa 32 Millionen Euro, bei geschätzten Gesamtkosten in Höhe von 85 Millionen Euro, gestemmt werden soll.

Darüber hinaus hatten SPD und Grüne noch drei eigene Anträge gestellt, die mehr Licht in „das Dunkel des Vorhabens bringen“ sollten, wie Christian Kühl (SPD) den Antrag seiner Fraktion begründete.

Schwimmbad-Debatte

In der Debatte beanstandeten die SPD-Redner, dass sie sich schlecht und wenn überhaupt, dann nur über die Zeitungen informiert fühlten. Im Namen seiner Partei forderte er, eine Kommission einzurichten, in der über Art und Umfang des Schwimmbades beraten werden sollte. Es könne nicht sein, dass die Stadt mit Steuergeldern für viele Millionen Euro ein Schwimmbad baue, am Ende aber für einen Großteil der Bevölkerung nur ein Plantschbecken mit sozialverträglichen Preisen übrig bliebe, wie Grünen-Sprecherin Hannelore Rabl ergänzte, weil das meiste Geld in das restliche Luxusbad flösse.

Die Grünen forderten deshalb, mehr Gewicht auf den städtischen Teil des Bades zu legen, das aus einer Kombination aus Familienbad, Freizeitbad auf der einen Seite und aus einem Wellnessbad auf der anderen Seite bestehen soll. Während SPD und Grüne für das Freizeitbad eine Beckenlänge von 50 Metern für erforderlich halten, reichen der Koalition aus CDU und FDP 25- Meter-Bahnen. Wettkampfgerecht ist dem Hessischen Schwimmverband zufolge beides. Nach Auskunft der CDU-Fraktionsvorsitzenden Irene Utter haben örtliche Vereine bekundet, dass sie lieber kürzere Bahnen hätten.

Nach heftigem Wortgefecht einigte man sich schließlich mehrheitlich darauf, dass die im SPD-Antrag geforderte Kommission durch den Begriff Arbeitsgemeinschaft ersetzt wird, weil die Einberufung einer Kommission viele bürokratische Hürden brächte und dadurch viel Zeit verloren ginge. In diesem Gremium sollen die Bürger genauso vertreten sein wie Vertreter der Vereine und der Politik oder der Verwaltung. Sie sollen auch Vorschläge für den privat finanzierten Wellnessbereich unterbreiten dürfen.

B-Plan für „Dotti“

Auch über die Anträge der Grünen hinsichtlich der Bahnlänge, nämlich ob 50- oder 25-Meter-Bahnen, und über den Ökologie-Check soll die Arbeitsgemeinschaft beraten.

Beschlossen wurden auch die Aufstellung eines Bebauungsplans für den Dottenfelderhof, um den Eigentümern so die Vergrößerung ihrer Verkaufsräume, des Hofladens, zu ermöglichen. Ebenso genehmigt wurde die Vorlage der Verwaltung zur Seniorenanlage Dortelweil. Dort musste der Bebauungsplan geändert werden, weil der Bauträger seine Gesellschaftsform verändert und dabei gleichzeitig einige geringfügige Modifizierungen des ursprünglichen Plans beantragt hatte. Für die Bad Vilbeler Stadtverordneten ist damit ihre Arbeit in diesem Jahr aber noch nicht beendet. In einer zweiten Sitzung traffen sie sich erneut, um über den Haushalt des kommenden Jahres zu beraten.