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Taxi fahren wird teurer

Stadt hebt Entgelte an – aber geringer als gefordert

Taxikunden müssen in Karben tiefer in die Tasche greifen. Die Stadt hat die Entgelte leicht angehoben. Die Taxiunternehmer hatten dagegen einen großen Preissprung gefordert. Ihnen sitzen die Kosten arg im Nacken.

Karben. „Es ist schon lange überfällig.“ Daniel Sabo, Inhaber des Unternehmens „Karbener Taxi“ aus Klein-Karben, ist froh, dass die Taxi-Preise in der Stadt endlich steigen. Das dürfte den Menschen anders gehen, die in seinen Kraftdroschken kutschiert werden. Voraussichtlich ab dieser Woche zahlen sie 1,90 Euro je Kilometer statt bisher 1,70 Euro. Um 40 Cent auf 2,60 Euro steigt die Grundgebühr, der Wartezeitpreis von 28 auf 30 Euro je halbe Stunde.

Günstiger als in Vilbel

Beschlossen hat das die Stadtregierung von Bürgermeister Guido Rahn. Nach Jahren des Gleichstands ist Taxi fahren in Karben damit billiger als in der Nachbarstadt Bad Vilbel. Dort stieg der Tarif zuletzt auf 2,80 Euro Grundgebühr und zwei Euro pro Kilometer.

Noch zehn Cent mehr pro Kilometer und 20 Cent mehr für die Wartezeiten hatten die Karbener Taxibetriebe gefordert. Es sei schwer die Kosten, die der Mindestlohn verlange, zu decken, war zentrales Argument der Firmen, erklärt Sabo. Das Argument sei nachvollziehbar, sagt Hans-Jürgen Schenk, der Sprecher der Regierung.

Doch bewertete man im Rathaus die Forderung als zu hoch. „Wir haben uns für einen moderateren Anstieg entschieden.“ Natürlich müssten die Firmen leben können, doch müssten die Fahrgäste auch vor einer überdurchschnittlichen Preiserhöhung geschützt werden.

Laut Schenk hätten die Unternehmer zudem angeführt, sehr häufig Fahrten nach Frankfurt zu haben, von wo aus sie leer zurückfahren müssten. Da Frankfurter Taxen bei einer Fahrt nach Karben ebenso eine leere Rückfahrt hätten, ziehe dieses Argument nicht, so Schenk.

„Besser als nichts“

Abgelehnt hat die Stadt zusätzlich die Forderung der Taxifirmen, einen Zuschlag von fünf Euro bereits ab dem vierten Fahrgast kassieren zu dürfen. Nun gilt der Zuschlag weiterhin erst ab Fahrgast fünf. Ebenso gab es ein Nein zu Zuschlägen für Fahrten nachts sowie an besonders nachfragestarken Tagen wie Silvester und Fasching.

„Das ist besser als nichts“, sagt Taxiunternehmer Sabo. Was das genau für seine Zukunft bedeutet, da bleibt der Klein-Karbener jedoch vage: „Ob das jetzt meine Kosten decken wird, das wird sich weisen“, meint er. Nun müsse sich zeigen, wie die Kunden auf die höheren Preise reagieren. Sabo weiß: „Der Wettbewerbsdruck ist schon sehr hoch.“ (rin/den)