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Theatergruppe »Der Spiegel« hat Premiere am 18. Oktober

Die Szene sitzt: Putzfrau Erna Pieper (Anette Pliquett) hat es mit eigenen Augen gesehen, im Sessel saß ihr toter Chef. Das erklärt sie Kommissar Willi Brockmann (Andreas Czuba). Foto: Fauerbach
Die Szene sitzt: Putzfrau Erna Pieper (Anette Pliquett) hat es mit eigenen Augen gesehen, im Sessel saß ihr toter Chef. Das erklärt sie Kommissar Willi Brockmann (Andreas Czuba). Foto: Fauerbach

Karben. Für was braucht’s einen Kriminalkommissar, um zu ermitteln, wer gemordet hat? Eine resolute Putzfrau kann den Fall ähnlich erfolgreich lösen. Den Wettbewerb darum, wer es nun schafft herauszufinden, wer das Leben von Richard Henning beendet hat, trägt die Theatergruppe »Der Spiegel« in vier Aufführungen auf der Bühne des Okärber Bürgerhauses ab 18. Oktober aus.
Es darf im Bürgerhaus Okarben wieder gelacht werden. Für Heiterkeit, Spannung und Unterhaltung ist erneut die Theatergruppe »Der Spiegel« der SKG Okarben zuständig. Regisseur Bernd Pliquett setzt mit »Frau Pieper lebt gefährlich« auf einen Renner. Geschrieben hat die Kriminalkomödie in drei Akten der Brite Jack Popplewell. Der Originaltitel der Krimikomödie lautet »Busybody« (Wichtigtuer, Spion). Von der deutschen Übersetzung »Keine Leiche ohne Lily« gibt es viele Bearbeitungen. Zu den bekanntesten gehört, die des Ohnsorg-Theaters mit Heidi Kabel als Raumpflegerin Erna Pieper.
Bernd Pliquett hat das Stück ausgewählt und der Theatergruppe vorgeschlagen. »Autor Jack Popplewell zündet in dieser brillanten Kriminalkomödie ein wahres humoristisches Feuerwerk. Die Zuschauer dürfen sich an vier Abenden auf rasante Pointen freuen«, wirbt der SKG-Regisseur.
Eine Hauptrolle im Stück gehört Raumpflegerin Erna Pieper (Anette Pliquett). Sie ist die Putzfrau von Richard Henning (Michael Neugebauer), den sie tot in seinem Büro auffindet.
Verschwundene Leiche
Das schockt Erna wenig, denn viel hatte sie nie für ihren Chef übrig. Problematisch wird es, als der von Ernas Eifer eher entnervte, grippeerkrankte Kommissar Willi Brockmann (Andreas Czuba) erscheint und die Leiche verschwunden ist. Er findet am Tatort zwar keine Leiche mehr vor, dafür aber einen Blutfleck. Das lässt Erna nicht mit sich machen. Sie hat es mit eigenen Augen gesehen: Da saß eine Leiche im Sessel. Kommissar Brockmann und sein Assistent Sebastian Oliver Schulz (Lars Czuba) nehmen die Ermittlungen auf. Sie informieren Ehefrau Claire Henning (Claire Pentzel) und befragen Richard Hennings Privatsekretärin Ulla Gerdes (Maria De Rosa), Bürokraft Erika Reinhold (Michelle Domesle) und den Angestellten Robert Westphal (Carl Bienstock).
Im Laufe der Ermittlungen geraten Kommissar Brockmann und Erna Pieper in einen turbulenten Wettstreit. Welcher Kriminalfachmann hat es schon gern, wenn ihm eine »einfache Putzfrau« bei der Aufklärung eines Falles dauernd ins Handwerk pfuscht?
Der versierte Fachmann und die naiv-schlaue Dilettantin liefern sich wahre Schlachten in angewandter Krimi-Logik. Die resolute Erna Pieper setzt dem verschnupften Kriminalexperten immer wieder ihren gesunden Menschenverstand entgegen. Und nimmt ihm die Ermittlungen ab.
Ob sie damit Erfolg hat, erfahren die Zuschauer im Oktober. Bernd Pliquett, der seit zehn Jahren Regie führt, verrät: »Das Stück lebt zum einen vom andauernden Schlagabtausch zwischen den beiden schrulligen Hauptfiguren.« Im zweiten Akt offenbare sich aber auch detailreich wie verworren und tief die menschlichen Abgründe sind, die zur Tat führten. »Das Stück ist ein mörderischer Spaß, den man nicht verpassen sollte.«
Bei den Proben und später bei den Aufführungen helfen die Souffleusen Christa Kunkel und Helga Lenhardt den Darstellern bei Hängern im Text weiter. Die Technik übernehmen Oliver Pentzel und Sebastian Sprater. Rolf und Martina Bergbauer haben einen besonderen Part übernommen: sie sind fürs Begrüßen der Gäste zuständig.
Bis es so weit ist, muss der Regisseur mit seinem Ensemble noch an einigen Details feilen. »Wir hatten seit Probenbeginn im April einige krankheitsbedingte Ausfälle.« Inzwischen sind Regisseur und Darsteller in der intensiven Probenphase angekommen. Bis zu dreimal in der Woche geht’s auf die Bühne.
Jugend auf der Bühne
Die Theatergruppe der SKG Okarben hat bereits viele erfolgreiche Aufführungen gezeigt. Gegründet wurde »Der Spiegel« bereits am 20. Juli 1920. »Im kommenden Jahr feiern wir unser 100-Jähriges«, kündigt Peter Thilthorpe, Pressewart der SKG Okarben, an. Welches Stück dann aufgeführt wird, ist noch geheim. Spartenleiter Theater sind Marie-Luise Bienstock und Andreas Czuba. Das Kinder- und Jugendtheater leitet Andreas Czuba. Die Darsteller sind meist seit Jahren dabei. Michelle Domesle kam im vergangenen Jahr zur Truppe.