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20 Jahre lang den Streit geschlichtet – Gemeindevorsteherin Barbara Stiller wurde mit Anerkennungsurkunde des Hessischen Städte- und Gemeindebundes für ihre Tätigkeit gedankt

Niederdorfelden. Mit einer kleinen Überraschung begann die vergangene Sitzung der Gemeindevertretung am Donnerstag: Da die Gemeindevorsteherin Barbara Stiller (SPD) fast auf den Tag genau seit nunmehr 20 Jahren die Gemeindevertretung in Niederdorfelden leitet, überreichte ihr der Landesvorsitzende der hessischen Parlamentspräsidenten, Wolf-Rüdiger Fritz (CDU), eine Anerkennungsurkunde des Hessischen Städte- und Gemeindebundes. „So ein Ehrenamt ist nicht immer leicht und kostet viel Freizeit“, meinte Fritz anerkennend. Auch Bürgermeister Mathias Zach (Grüne) dankte der 65-jährigen Bankkauffrau für ihre oft vermittelnden und fast schon familiären Worte nach heftigen politischen Streitereien.

Den gab es an diesem Tag zwar nicht, trotzdem galt es eine lange Tagesordnung abzuarbeiten. Bei der anschließenden Sitzung drehten sich drei Anträge sowie die Anfrage eines Bürgers um den ruhenden und fließenden Verkehr in der Bischofsheimer und der Berger Straße sowie auf der L 3008.

Das Verhindern des zu hohen Tempos der vorbeifahrenden Autos hatten zwei Anträge zum Gegenstand. Dass diese Annahme nicht nur auf den Einschätzungen der Anlieger beruht, zeigen die Messungen eines Sicherheitsdienstes im Auftrag der Gemeinde. So wurden auf der Bischofsheimer Straße Geschwindigkeitsübertretungen bei mehr als 70 Prozent der Fahrzeuge gemessen. Da Tempo 30 im ganzen Ort vorgeschrieben sei und in die Bischofsheimer Straße demnächst noch ein Fußweg direkt hinter der Bahnüberführung münden würde, was wiederum Umbaumaßnahmen auf der Bischofsheimer Straße zur Folge haben wird, riet Bürgermeister Zach von weiteren Einschränkungen wie Blumenkübel oder Straßenmarkierungen ab. Durch die vielen Protokolle wegen Geschwindigkeitsüberschreitung würden die Verkehrsteilnehmer schon bald ihr Fahrverhalten ändern. Deswegen wurde der Vertrag mit dem privaten Sicherheitsdienst anschließend auch einstimmig um zwei Jahre verlängert.

Von dem von der CDU beantragten Halteverbot auf der Berger Straße wegen oftmals verkehrswidrigen Parkens von Lastwagen riet Zach zwar ab, weil es sich in diesem Bereich um Gewerbegebiet handele und möglicherweise die Firmen verärgert würden, doch die Mehrheit im Parlament war anderer Meinung und stimmte für das Halteverbot. Zugestimmt wurde auch dem Prüfungsantrag der SPD-Fraktion hinsichtlich der Öffnungszeiten in den Kinderbetreuungseinrichtungen. Die sollen nach Ansicht der SPD zukünftig flexibler gehandhabt werden. (jwn)