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2007 war ein gutes Jahr – Der Haushalts-Prüfbericht des Kämmerers und Rathauschefs Dr. Thomas Stöhr erinnert an bessere Zeiten

Bad Vilbel. Vor drei Jahren konnte noch ein Überschuss im Verwaltungshaushalt von 12,4 Millionen Euro verzeichnet werden. Der wurde in den Vermögenshaushalt zur schuldenfreien Finanzierung der Investitionen eingesetzt, so Kämmerer Dr. Thomas Stöhr. Der allgemeinen Rücklage seien zwei Millionen Euro zugeführt worden, so dass ein Bestand von 11,5 Millionen Euro erreicht worden sei.

Der Schuldenstand des städtischen Haushalts sei von 54,8 auf 53,3 Millionen Euro verringert worden. Diesen Schulden stünden jedoch enorme Vermögenswerte gegenüber, so Stöhr. So habe die Stadt über 40 Millionen Euro in die Vorfinanzierung von Baugebieten gesteckt. Außerdem seien die Kläranlage und das Kanalnetz im Restbuchwert von 50 Millionen Euro voll in den städtischen Haushalt eingegliedert und somit nur geringfügig mit Schulden belastet.

Das umfangreiche übrige Vermögen, wie Straßen, Kitas, Turnhallen, Sportplätze und Bürgerhäuser, sei somit schuldenfrei finanziert, so Stöhr: „Das kann kaum eine Kommune von sich sagen.“

Ausgabenschwerpunkt waren in 2007 die soziale Sicherung mit 8,7 Millionen Euro, das Bauwesen mit 3,8 Millionen Euro, Park- und Gartenanlagen mit zwei Millionen Euro und kostenrechnende Einrichtungen mit zehn Millionen Euro. Für die Kultur samt Bürgerhäuser, Alte Mühle und Musikschule wurden 4,1 Millionen Euro eingesetzt.

Der Haushalt enthielt Gewerbesteuereinnahmen von 30,6 Millionen Euro, 17,8 Millionen Euro ergab der Einkommensteueranteil. Die Gewerbesteuereinnahme sei 2007 nach den Jahren 2000, 2001 und 2003 die vierthöchste aller Zeiten gewesen, der Überschuss von 12,4 Millionen Euro sei der dritthöchste Überschuss aller Zeiten. „Leider kann man gegenwärtig hiervon nur noch träumen, weil sich krisenbedingt die Gewerbesteuer, gemessen an 2007, etwa gedrittelt hat“, so Stöhr.

Daraus folge, dass es ein „Weiter so!“ nicht geben dürfe. Es müsse in den Köpfen ankommen, dass durch vermehrte Sparanstrengungen Ausgaben reduziert werden müssten, „damit die grundsoliden Haushaltszahlen der Stadt nicht auf die schiefe Bahn kommen“. Bad Vilbel sei jedoch dank seiner Baulandreserven besser aufgestellt als jede andere Wetterauer Kommune, bilanziert der Bürgermeister.