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50 Jahre 1. FC Rendel – Gelb-blauer Werdegang vom Sportplatz an der ehmaligen Lehmkaute bis ins „Pappelstadion“

Karben. 50 Jahre 1. FC Rendel: Dieses Jubiläum werden die rund 340 Mitglieder des Karbener Fußballvereins am 27. April ab elf Uhr mit einem Empfang am Sportplatz im Rendeler Dorftreff feiern.

Bis dahin wird auch die umfangreiche Festschrift, die unter der Regie von Schriftführerin Silke Noll derzeit entsteht, rund tausendfach frisch gedruckt und gebunden vorliegen. „Bei einer so langen Vereinsgeschichte kann man fast unendlich berichten“, lacht die Mama des elfjährigen Niklas, der derzeit in der D-Jugend kickt. Eine lückenlose Rekonstruktion der Vereins-Ereignisse hatte sich die seit vier Jahren im Verein engagierte Noll zum Ziel gesetzt; im Vorfeld sogar einen Kursus hierzu besucht. „Die Zusammenstellung aller Fakten war gar nicht so einfach, hat mir aber doch sehr viel Spaß gemacht“, sagt sie und blickt auf Aktenberge und auf zahlreiche Gespräche mit „Vereinsveteranen“ zurück. Am 28. April 1958 fanden insgesamt 28 fußballbegeisterte Männer in der Gaststätte Hoch zusammen: Sie gründeten den Verein und einigten sich auf die Vereinsfarben gelb-blau. Zunächst nutzten die Kicker einen Rasenplatz in Rendel in der ehemaligen Lehmkaute (heutiger Standort der Sporthalle), der seinem Namen alle Ehre machte: Ab Herbst war er stets überflutet und im Winter oft gefroren. Ab 1962 stellte die Gemeinde das heutige Sportfeld „Am Bachgang“ zur Verfügung, das die Spieler liebevoll „Pappelstadion“ tauften.

Der Ehrenvorsitzende des Vereins, Karl-Heinrich Döricht, Jahrgang 1937, erinnert sich: „In Verbindung mit dem Häuschenbau am neuen, heutigen Sportplatz in 1967/68, wurde ich angesprochen, einen Dachdecker zu besorgen. Wenig später war ich zweiter Vorsitzender, schließlich lange Jahre Vorsitzender des Vereins.“ Aus heutiger Sicht bedauert er am meisten das nachlassende Engagement und den geringeren Zusammenhalt zwischen den Spielern. Leidvoll bestätigt Silke Noll: „Wir diskutieren derzeit sogar über eine Satzungsänderung, die aktive Mitglieder zu zehn Arbeitsstunden im Jahr verpflichtet, Kinder fünf. Wer sich nicht daran hält, muss für jede nicht geleistete Stunde einen Euro bezahlen.“ Dabei gehe es in erster Linie um Vereinsbindung und Einsatz. Denn der finanzielle Pflichtbeitrag von 6,50 Euro pro Monat für Erwachsene, 5,50 Euro für Kinder sowie acht Euro für Familien, könne die ständig steigenden Kosten des seit 1969 offiziell als 1. FC 1958 Rendel damals beim Amtsgericht Bad Vilbel eingetragenen Vereins nicht decken.

Doch zurück zur Geschichte: Ein weiteres, bedeutendes und bis heute nachwirkendes Vereinsereignis geht auf das Jahr 1964 zurück. Damals entstand die anhaltende deutsch-französische Freundschaft mit dem C. S. Valence-en-Brie, nach dem 1981 ein Platz in Rendel gleichnamig getauft wurde.

Derweil gestaltete sich das Sportgelände: Umkleidekabine und Flutlichtanlage enstanden. Der heutige Vorsitzende, Manfred Kaufmann, resümiert: „Wir blicken auf eine nie allzu erfolgreiche, aber stets bewegte und inzwischen immer mehr Mitglieder und Anhänger bewegende Rendeler Fußballgeschichte zurück.“ Ein nennenswertes Highlight für den 47 von 49 Spielzeiten in der untersteten Klasse rangierenden Verein: Der Aufstieg der Mannschaft im Sommer 2004 in die Kreisliga A durch ein sattes 5:1 gegen Butzbach. „Inzwischen sind wir wieder abgestiegen“, bedauert Noll, zeigt sich aber zuversichtlich.

Ein anhaltendes Glanzlicht der Vereinsgeschichte ist die erfolgreiche Wiederbelebung des Jugendfußballs – eine erste Mannschaft hatte der Verein bereits 1963 – durch die Gründung der „Rendeler Kickerkids“ von zwei jungen Vereinsvätern während der Sommerferien im Jahr 2000. Von 18 Kindern zu Beginn, wuchs die Zahl der Nachwuchsspieler bis heute auf 159, die seither in neun Jugendmannschaften trainieren. Ab diesem Sommer werden alle Altersstufen, komplett von A bis G vertreten sein. Zahlreiche Siege und beste Platzierungen, 2005 und im Folgejahr der Kreismeistertitel, sowie ein Vizekreispokalsieg zählen zu den bisherigen Erfolgen. Erfolg und zugleich Problem, verrät Noll: „Nicht nur hinsichtlich der Organisation von genügend, gutausgebildeten ehrenamtlichen Trainern, sondern auch rein logistisch. Wir sind schon länger mit der Stadt in Gesprächen über die dringende Erweiterung der Sportplatz- und Hallenkapazitäten.“

Weitere Infos unter www.fc-rendel.de im Internet. Der Jubiläumsempfang der Fußballer findet am 27. April, 11 Uhr im Dorftreff statt.