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Appell an die Freiheit – Gedenken an den Revolutionär Robert Blum, der in Petterweil seine letzte Rede in Deutschland hielt

Karben. Eigentlich hätte die Gedenkfeier für den Paulskirchen-Demokraten Robert Blum (1807 – 1848) mit einem Umzug zu seinem Ehrenmal in Petterweil stattfinden sollen. Doch ein stürmischer Wind und peitschender Regen machte den Organisatoren am Samstag einen Strich durch die Rechnung. So fanden alle Ansprachen im Bürgerhaus statt.

200 Jahre Robert Blum – das ließ anscheinend viele Karbener kalt, denn die Zuschauerzahl der Veranstaltung hielt sich in Grenzen. Dennoch war Festrednerin und Bundestagsabgeordnete Nina Hauer (SPD) aus Rendel überzeugt, dass die Petterweiler zu Robert Blum eine besondere Verbindung haben. Schließlich habe der Revolutionär im Juli 1848 auf der Bauchwiese in Petterweil seine letzte Rede auf deutschen Boden gehalten, bevor er nach Wien reiste und dort am 9. November als kämpfender Revolutionär erschossen wurde.

Hauer würdigte Blum als Kind des Volkes, das in Armut aufgewachsen sei, trotz seiner Begabung früh die Schule verlassen musste und später den Aufstieg in bürgerliche Verhältnisse geschafft habe. Blum habe die Literatur und das Theater geliebt und mit seinen politischen Reden die Menschen begeistert. Er sei ein Vorkämpfer gegen Fürstenwillkür und für eine neue, demokratische Ordnung in Deutschland gewesen und habe sich auch für soziale Rechte eingesetzt. „Blum kann uns heute noch ein Vorbild sein und viele seiner Ziele sind aktuell geblieben“, sagte Hauer. Bewundernswert sei sein Mut und seine Entschlossenheit gewesen, für demokratische Freiheitsrechte einzutreten. Für die Farbtupfer während der Veranstaltung sorgten dann junge Petterweiler: In blauen Kitteln und roten Zipfelmützen, weißen Schürzen, Brusttuch und Strumpfhaube sangen die Pfadfinder des Stammes „Graue Adler“ Lieder des Vormärzes.