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Beim OGV fliegen die Beine hoch – Eigengewächse des OGV und Gastredner Karl Oertl begeisterten in der Bütt

Karben. Was beim Marsch zählt, ist die Höhe der Beine, Genauigkeit in den Bewegungen und stets ein Lächeln im Gesicht. Denn erst ein guter Gardetanz macht eine Faschingsfeier wirklich glanzvoll. Die Garde in Perfektion wird beim Obst- und Gartenbauverein (OGV) nun bereits seit 20 Jahren ausgeübt. Das feierten die Narren bei ihrer 39. Sitzung im Bürgerzentrum mit einem Jubiläumsmarsch, den man so noch nicht gesehen hat: 16 aktive Tänzerinnen standen gemeinsam mit ehemaligen OGV-Gardemädchen auf der Bühne – und zwar in allen Kostümen, die je vom OGV eingesetzt wurden.

„Es war nicht so leicht, die verschiedenen Farben zu kombinieren“, sagt Trainerin Yvonne Schlößer, die am Samstag, wie ihre Mutter Elferratspräsidentin Inge Schlößer, ihr 20-jähriges OGV-Jubiläum feierte und seit zehn Jahren ehrenamtlich als Trainerin beim OGV tätig ist. In blauen, roten, orangen, grünen und lila Röcken marschierte die große Truppe vorbei am närrischen Elferrat. Normalerweise besteht eine Marschformation aus nur zwölf Personen. In nur fünf Trainingseinheiten hat Schlößer den Tänzerinnen im Alter von fünf bis 32 Jahren die Schrittkombinationen beigebracht. Viele von ihnen haben seit Jahren nicht mehr Garde getanzt, einige sind bereits Mütter, deren Kinder auch wieder beim OGV die Beine schwingen.

Mit roter Zipfelmütze hüpften die Kleinsten von der Gruppe Mini-Marsch zum Zwergenlied. Die zehnjährige Sara Haghshenas hatte ihren ersten Soloauftritt. Wie ein Wirbelsturm fegt die Schülerin von Nadine Mader (20) über den Tanzboden. Wie es aussehen kann, wenn man bereits jahrelang trainiert, zeigte Elena Martini. Mit ihrem Solotanz ist sie schon auf Turnieren erfolgreich gewesen. Daniela Riedel und Marc Wagner präsentierten im Paartanz kreative Hebefiguren und pfiffige Schritte.

Zum zweiten Mal dabei war der schlagfertige Karl Oertl, bekannt aus „Hessen lacht zur Fassenacht“ im HR. Mit einem Koffer voller Hüte stand er als „Wetterauer auf Weltreise“ auf der Faschingsbühne und sorgte mit hessischem Witz für Lacher bei den rund 240 Gästen. Als Männerrechtler trat OGV-Vorsitzender Gerhard Radgen auf. Und er klagte: „Wir Männer dürfe uns nix traue, sin’ wir doch gebunne an uns’re Fraue.“ Mit dem Auftritt von Marina Meisinger teilte sich das Publikum endgültig in zwei Lager. „Ihr seid nur super an der Pulle, ansonsten seid ihr super Nulle“, entgegnete sie Radgen. Gesangstalent bewiesen Carina Fenchel, Ariane Höring und Kathrin Reisinger, die „New York, New York“ trällerten. Auch das Männerballett, einstudiert von Martina Landvogt und Toni Sündemann, fehlte nicht. (jeh)