Veröffentlicht am

Bis der Adler völlig kopflos ist – Der SV Selzerbrunnen ermittelte seinen neuen Schützenkönig samt Rittersleut’

Karben. „Wir haben heute einen sehr zähen König“, sagt Werner Langfeld. Damit meint er den gut 120 Zentimeter hohen Adler, der am Ende der 50-m-Bahn aufgehängt wurde. Die Schützen wollen ihm an den Kragen, denn dem Adler werden zuerst die Flügel, dann der Kopf vom Rumpf geschossen. Beim Königsschießen des Schützenvereins Selzerbrunnen (SV) im Vereinshaus an der Nidda geht es zur Sache.

Hildegard Liebel setzt sich an den Schießstand, zückt das Kleinkalibergewehr, visiert den schmalen weißen Kragen unter dem Adlerkopf an und drückt ab. Aber bis der schmale Kragen durchlöchert ist, braucht es Zeit. Damit es schneller geht, bekommt jeder der 25 Schützen zum Schluss fünf Schuss.

Plötzlich gibt es einen lauten Knall und alle Schützen lachen. Auch die Schützin muss schmunzeln. Sie hat den so genannten Vogelschreck getroffen und eine Platzpatrone ausgelöst. Jetzt muss sie drei Euro in die Vereinskasse zahlen.

„Es war dieses Mal ein ganz besonders langwieriges Königsschießen“, sagt Langfeld. Erst nach 962 Schuss fiel um 20.06 Uhr die Entscheidung: Neue Schützenkönigin ist Angelika Rasbach. Sie löst den Vorjahresgewinner Günter Dehler ab. Ihr zur Seite stehen der erste Ritter Frank Appel, zweiter Ritter Dieter Leonhard und dritter Ritter Dierk Rainer Müller. (jeh)