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Bürger werben weiter für Tunnel – Okärber Bürgerinitiative feiert und zeigt Film über ihre Wunschlösung

Karben. Ein Traktor mit Hänger tuckert die Straße Am Straßberg hoch. Geladen hat er nicht Erntefrüchte, sondern jede Menge Kinder und Erwachsene. Sie juchzen und lachen und die rumpelnde Fahrt geht über die angrenzenden Felder und Wiesen. Die Bürgerinitiative „B 3 am Straßberg“ hat am Samstagnachmittag zu einem Fest auf dem Hof des Landwirts Günter Weis eingeladen und die Traktorfahrt ist die Attraktion für Groß und Klein.

Ein Zelt ist aufgebaut, auf dem Grill brutzeln die Würstchen und die Tische und Bänke füllen sich schnell. Doch der BI geht es nicht nur um das unbeschwerte Zusammensein, sondern sie berichtet auch über den Bau der B 3 und zeigt den Film über die Unterflurtrasse Kirchham in Österreich. Ein Straßenbauwerk, das Vorbild sein soll für die Trassenführung Okarben, findet die BI. Viele der Anwohner sehen den Filmstreifen zum ersten Mal und fühlen sich bestärkt in ihrer Ansicht, dass eine Straßenführung der B 3 auf bestehender Trasse möglich ist – wenn tief gebaut wird.

„Ich bin für die Troglösung“, sagt Anwohnerin Erika Jüttner und lehnt die Trassenvariante über den Straßberg ab. „Das da oben ist unser Naherholungsgebiet“, sagt sie und erzählt von Spaziergängen und den Rehen, Hasen und Eulen, die dort zu Hause sind. Auch den Verkehrslärm fürchtet sie, den der Westwind weit ins Tal und nach Okarben tragen würde. „Mehr Weitsicht“ wünscht sich Cajus Wachs und meinte damit nicht den schönen Blick vom Straßberg, sondern die Einsicht von Straßenplanern und Politikern, dass eine Trasse dort nicht umweltverträglich ist.

Dass die Trogvariante überhaupt wieder ins Gespräch kam und auf der jüngsten Stadtverordnetenversammlung über alle Fraktionen hinweg Zustimmung fand, das wertet die Bürgerinitiative als großen Erfolg für sich. „Wir haben innerhalb von einer Woche 300 Unterschriften gesammelt“, sagt Gabi Kloka. Intensiv hätten die BI-Aktiven um Unterstützung für die Trogvariante geworben, seien durch alle politischen Gremien gezogen und hätten immer wieder den Film gezeigt.

Erst in der vergangenen Woche hatte ASV-Leiter Heiko Durth zum wiederholten Mal bestätigt, dass die Tunnelvariante mitgeprüft worden sei. In ein bis zwei Monaten solle nun die Entscheidung für einen Trassenkorridor fallen, kündigte Durth an. (ado)