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Bürgerinitiative lehnt Pläne der Radeberger-Brauerei ab – 7000 Dortelweilern drohe großes Ungemach

Bad Vilbel. Nieder-Erlenbach als Standort für die Radeberger-Brauerei (wir berichteten) – solche Überlegungen wecken bei der Dortelweiler Bürgerinitiative AGH, jener Gruppe, die erfolgreich gegen ein Hochregallager des Arzneimittelherstellers Stada gekämpft hat, viele Befürchtungen. Etwa 7000 Dortelweilern drohe großes Ungemach, sagen sie. Es könne, heißt es in einer verbreiteten Stellungnahme der Initiative, zu einer „erheblichen Zerstörung bestehender dörflicher/ländlicher Strukturen“ und „einer Ausweitung des künftigen Industriegebietes und damit weiterer Ansiedlung produzierenden Gewerbes“ kommen. Hinzu kämen Geruchsbeeinträchtigung, erhöhte Feinstaubbelastung, CO2-Ausstoß. Das reduziere, so die AGH, die Wohn- und Lebensqualität der Dortelweiler.

Die Bürgerinitiative malt „massive klimatische Verschlechterungen“ an die Wand. Sie entstünden, wenn es wegen des Projektes den notwendigen Austausch von Kaltluft nicht mehr gebe. Ein weiterer Kritikpunkt ist die erwartete „hohe Lärmbelästigung durch Mehrschichtbetrieb der Brauerei und dem steigenden Verkehrsaufkommen sowohl des Eigenbetriebes als auch der Zulieferer“. Bereits jetzt, argumentieren die Dortelweiler, sei ein regelmäßiger Rückstau auf der Bundesstraße 3 und deren Zufahrten zu verzeichnen. „Aus gesicherten Kreisen“ will die Gruppe wissen, die Radeberger-Gruppe habe schon heute massive Probleme mit den Anwohnern in Frankfurt-Sachsenhausen. So etwas sei dann auch in Dortelweil, Massenheim und Nieder-Erlenbach denkbar.

Nach den Erfahrungen mit dem Stada-Projekt wolle man sich „frühzeitig“ in die Thematik einbringen und auf Befürchtungen aufmerksam machen. „Die politischen Strukturen in Bad Vilbel“ gäben der AGH Anlass, die Entwicklung um eine mögliche industrielle Ansiedlung „mit großer Sorge“ zu verfolgen. „Manche Äußerungen der Politiker“ ließen den Schluss zu, ihre Zustimmung zu diesem Projekt sei nur eine Frage des „Gegenwertes“, ohne dabei die Interessen der Bad Vilbeler zu berücksichtigen. (zlp)