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Da spielt die Musik – Eltern engagieren sich für das „Instrumentenkarussell“ an der Heilsberger Ernst-Reuter-Schule

Bad Vilbel. Er kam wie der sprichwörtliche warme Regen, ein 500-Euro-Scheck für das Instrumentenkarussell, das sich an der zweiten Jahrgangsstufe der Ernst-Reuter-Schule (ERS) dreht. Das gemeinsam von der Bildungseinrichtung in Zusammenarbeit mit der örtlichen Musikschule fixierte Ziel lautet, möglichst viele Kinder mit Musik in Berührung zu bringen.

Der Chef des Dortelweiler Porta-Möbelhauses, Alfred Schumm, hat den Scheck während der ersten Gitarren- und Blockflötenstunde von zwölf der insgesamt 36 beteiligten Kinder an ERS-Schulleiterin Angelika Ringler überreicht. Damit hat sich die Summe der zweckgebundenen Spenden auf insgesamt 3500 Euro erhöht, so Ringler. Auch die örtlichen Lions und Rotarier sowie die BVB-Stiftung haben die Musikklasse bereits durch Zuwendungen unterstützt. Da die Gesamtkosten der benötigten Instrumente 13 000 Euro betragen, hat die Musikschule den Differenzbetrag vorgestreckt.

Wie kommt sie wieder zu ihrem Geld? Die Rückzahlung erfolgt durch einen Monatsbeitrag in Höhe von 31,50 Euro, den die Eltern der die Musikschule besuchenden Kinder leisten. Sofern sich weitere Sponsoren finden, die die Kosten decken, könnte der Instrumentenunterricht – wie ursprünglich einmal geplant war – kostenlos erfolgen. „Den Eltern war das Projekt so wichtig, dass sie sich zu dem Beitrag bereit erklärt haben, als sich keine andere Möglichkeit zur Finanzierung abzeichnete“, so Ringler.

Bereits im ersten Schuljahr haben die Kinder Vorbereitungsunterricht genossen, bei dem allerdings nur die Stimme zum Einsatz kam. Nun in der zweiten Klasse führen sechs Lehrer der Musikschule die sechs Gruppen mit jeweils sechs Schülern ein Mal in der Woche 45 Minuten lang an ganz unterschiedliche Instrumente heran: Ralf Füsser an die Gitarre, Ulrike Block an die Blockflöte, Annette Gotthardt ans Klavier, Annette Baumgartner an die Geige, André Craul ans Horn und Georg Göb an Percussion.

Nach jeweils sechs bis sieben Wochen wechseln die Gruppen rotierend durch, bis jeder Schüler jedes Instrument ausprobiert hat. Alle Zweitklässler zusammen haben darüber hinaus zwei statt der vorgesehenen einen Musikstunde in der Woche.

Die dritte Sportstunde, die aus Mangel an Hallenkapazitäten bisher als „Spiel und Bewegung“ im Klassenzimmer stattfand, wurde in „Musik und Bewegung“ umgewandelt.

Hoch motiviert stiegen gestern die so genannten Musikkinder ins Instrumentenkarussell ein. „Musik macht Spaß“, sagte Florian, und Marlene war „einfach mal neugierig, was kommt“. „Ich denke, wir werden Töne lernen“, schätzte Christoph. Recht hatte der Junge.