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Defektes Glasfaserkabel sorgte für schwarze Bilder auf den Flimmerkisten-Tote Telefonleitungen und gestörte Internetverbindungen

Bad Vilbel. Insgesamt 20 000 Menschen in Bad Vilbel, Karben, Bergen-Enkheim und Maintal litten am Wochenende unter Störungen von Telefon, Internet und Fernsehen (die FNP berichtete). Einer von ihnen, FNP-Leser Klaus Vogelweier aus Bad Vilbel, ist außer sich. „Eine Störung kann ja mal vorkommen“, sagt er. „Aber die Informationspolitik des Unternehmens ist desaströs.“ Im Fokus der Kritik des Bad Vilbeler: Kabelnetzbetreiber Unitymedia. Der hatte zwar bereits am Sonntagmittag nach 19 Stunden Störung insgesamt 20 000 betroffenen Haushalten in Bad Vilbel, Karben, Bergen-Enkheim und Maintal zumindest das Fernseh- und Radioangebot wieder bieten können, berichtet Firmensprecherin Katrin Köster. Mit einem Spezialfahrzeug seien die Programme via Satellit ins Netz eingespeist worden.

Am späten Samstagnachmittag war das Glasfaser-Kabel, das Unitymedia von Vodafone gemietet hat, bei Fräs-Arbeiten der Bahn am Bad Vilbeler Südbahnhof „an mehreren Stellen“ durchtrennt worden. Die Überbrückung per Satellit jedoch „funktioniert nicht für Telefon und Internet“, erklärt Katrin Köster. Dafür mussten 40 Meter Kabel neu verlegt werden. Damit habe Unitymedia sofort nach dem Schadensfall begonnen.

Die Arbeiten hätten jedoch zunächst bei Herannahen jedes Zuges unterbrochen werden müssen. „Im Lauf des Sonntags mussten wir die Arbeiten dann ganz einstellen“, berichtet die Firmensprecherin – denn die Bahn habe zunächst ihre Gleisarbeiten fortsetzen müssen, um am Montagmorgen einen reibungslosen Pendlerverkehr im Baustellenbereich zu ermöglichen.

Dadurch hätten die Kabelarbeiten erst Montagmorgen um sechs Uhr wieder aufgenommen werden können. „Wir sind guter Dinge, dass nun alles wieder klappt“, sagte Katrin Köster gestern um 16.30 Uhr. Nachdem die Leitungen wieder standen, kam es zwischen 15.30 und 16 Uhr erneut zu Störungen, die jedoch schnell behoben waren. 7000 Kunden seien von dem Ausfall von Internet- und Telefonanschluss betroffen gewesen. Die Bahn erneuert noch bis Ende der Woche zwischen Bad Vilbel und Frankfurt-Berkersheim beide Streckengleise.

Dass Unitymedia die Kundschaft nur mit einer Bandansage zu 42 Cent pro Minute abgespeist habe, missfällt Vogelweier besonders. „Auf Fernsehen kann man ja noch verzichten, aber Internet und Telefon sind heute Lebensnerven.“ Das sieht auch Klaus Kunkler so. „Das ein Kabel angebohrt wurde, dafür kann Unitymedia nichts. Aber das Krisenmanagement der Firma ist unter aller Würde. Keine Infos, keine Ansprechpartner. Immer schön am Service sparen, dann kann man auch günstige Tarife anbieten.“ (zlp/den)