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Dem Handel einen Schub geben

Projektleiterin Simone Roßmus und Joachim Barowski haben die Aktionstage rund ums »Heimat shoppen« organisiert und werben für die Vielfalt des Handels in Karben. Foto: Privat
Projektleiterin Simone Roßmus und Joachim Barowski haben die Aktionstage rund ums »Heimat shoppen« organisiert und werben für die Vielfalt des Handels in Karben. Foto: Privat

Karben. Die Vielfalt des Karbener Gewerbes zeigten 23 Geschäfte und Unternehmen am Wochenende bei der Aktion »Heimat shoppen«, das Teil einer deutschlandweiten IHK-Kampagne ist. Mit Sortimenten und Dienstleistungen, Rabattangeboten und Gewinnspielen präsentierten sich Geschäftsleute und Dienstleister ihren Kunden im Stadtgebiet.
Organisiert hatten das »Heimat shoppen« für den Gewerbeverein Karben, 1. Vorsitzender Mike Barowski und Projektleiterin Simone Roßmus. »Der stationäre Handel steht knapp 18 Monate nach Beginn der Corona-Dauerkrise durch den weiterwachsenden Online-Handel, stark unter Druck. Wir müssen unsere Stadt stärken, damit es auch morgen noch lebendiges Treiben, lokaler Handel und Dienstleistung, gute Gastronomie und ein vielfältiges Kultur- und Freizeitangebot für die Menschen gibt, die hier leben und arbeiten«, sagte der 1. Vorsitzende.
»Das Corona noch nicht vorbei ist, spüren wir: Wir mussten das musikalische Bühnenprogramm absagen«, bedauert Simone Roßmus. »Durch das Heimat shoppen soll das Karbener Gewerbe einen Schub erhalten«, wünschen sich die beiden Organisatoren des Gewerbevereins.
Es sei schade für die Live-Musik bedauert Alessandro Colombu von Eissalon »Le Tre Caravelle« in der neuen Mitte. Doch auch so waren die Aktionstage »nicht schlecht, wir sind zufrieden«. Allerdings war es doch eher normaler Betrieb, bilanziert Colombu.
»Die durch Corona bedingte Durststrecke hält weiter an, auch wenn das Kaufverhalten wieder angezogen hat. Aber viele Leute sind noch sehr zurückhaltend beim Einkaufen«, berichtet Roßmus.
»Der stationäre Handel nutzt die Seiten des Gewerbevereins und der Stadt, um auf sich aufmerksam zu machen. Aber die kleinen Einzelhändler können nicht mit den großen Onlinehändlern konkurrieren«, sagt Mike Barowski.
Über Wasser gehalten haben sich die Karbener Geschäfte mit Angeboten wie Einkauf nach Terminvereinbarung und Lieferservice. Aber gerade durch Corona sei einem bewusst geworden, so Roßmus, dass soziale Kontakte fehlen. Das Gespräch im Café, der kurze Plausch, wenn man sich beim Shoppen trifft, die individuelle Beratung, das Anprobieren, »das alles fehlte«.
Offen für Neues
Einige Stände haben zusätzlich zu den ansässigen Geschäften aufgemacht. Von sehr guten Erfahrungen berichtet Künstlerin Marie-Luise Rieger. Über den Online-Marktplatz Karben hat sie von der Aktion Heimat shoppen des Gewerbevereins erfahren und sich für eine Teilnahme entschlossen, »um meine Kunst einem breiten Publikum zu präsentieren«. Sie habe viele Gespräche mit Karbenern führen können, die sich offen für Neues zeigten, nach Technik und Motiven fragten. Natürlich habe sie am Stand nur eine kleine Bandbreite ihres künstlerischen Schaffens darbieten können. «Ich habe gerne Atelierbesuche angeboten, die auch sehr gut angenommen wurden«, freut Marie-Luise Rieger über das positive Feedback am Stand.
Nebenan hatte Carolin Welcker mit ihrem »Wollhandwerk« einen Stand und spann Wolle am Spinnrad. »Die Resonanz war gut, aber nicht so gut wie ich es mir gewünscht hätte«, bilanziert sie. Aber sie nutze gerne die Möglichkeit, das alte Handwerk zu präsentieren und mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. (fau/cwi)