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Der Markt bringt Leben – Ein Vorgriff auf die Dorferneuerung: Groß-Karbens Ortsmitte wird mittwochs aufgewertet

Karben. „Jetzt müssen wir nur noch überlegen, was wir von unseren ganzen Einkäufen heute Mittag essen.“ Erwin Mertens hebt seine Einkaufstasche fragend in Richtung Ehefrau Anna. Pfifferlinge, Äpfel, Eier, Hühner-Klein für Suppe, Geflügelsalat sowie einen dicken Blumenkohl hat er hineingelegt. Die Gattin kauft bei Stefans Käse-Insel noch rasch zwei Handkäse. Damit sind die beiden älteren Vilbeler aus der Assenheimer Straße diese Woche bestens versorgt.

Dank des neu eröffneten Wochenmarktes auf dem Dallesplatz vor der evangelischen Kirche haben die Groß-Kärber wieder eine Möglichkeit zur Nahversorgung. Diese nutzten die Bewohner am Eröffnungstag sehr zahlreich.

„Seit Ende des vergangenen Jahres haben wir ja nicht einmal mehr unseren kleinen Einkaufsladen hier an der Ecke“, sagt Inge Fenchel, die in der Heldenberger Straße wohnt. „Insbesondere für die älteren Menschen war das ein herber Verlust“, so die 1934 geborene Frau. Umso glücklicher sei sie, dass nun an jedem Mittwoch Obst und Gemüse, Fleisch und Wurstwaren, Geflügel und Käse im Marktwagen direkt vor ihre Haustür rollen. Denn künftig bieten vier Verkaufsstände von 8 bis 12.30 Uhr ihre Waren an.

„Ich bin schon sehr lange auf dem Samstagsmarkt in Klein-Karben“, freut sich Stefan Hübner über den zusätzlichen Verkaufstag in der Wetterau. Auch nach Maintal und Hochstadt rollt der Frankfurter mit seiner Käse-Insel. Eine geringere Anreise haben die anderen drei Händler: Sie kommen aus Karben. Die Metzgerei Becker hat in Petterweil nicht nur ihre Produktionsstätte, sondern zudem einen Verkaufsstandort. „Unser Schweinefleisch kommt ausschließlich aus Karben“, betont Sabine Becker. Auf Frische und Qualität legt auch Susanne Bauersfeld größten Wert. „Lediglich Hähnchen muss ich zukaufen, beziehe diese aber ausschließlich aus Deutschland“, erzählt die Okärberin über ihr Warenangebot, das zumeist aus eigener Schlachtung kommt. „Alle drei Wochen schlachten wir etwa drei bis vier Ziegen. Die sind im Nu verkauft“, weiß die 39-Jährige.

Aus Kloppenheim stammen Obst, Gemüse, Schnitt- und Topfpflanzen des Gartenbaus Witzel. „Ich kaufe lieber weniger, dafür aber sehr frisches und gut schmeckendes Obst und Gemüse“, betont Angela Stotz, die mit Töchterchen Charlotte geduldig in der Schlange steht. „Wollen wir hoffen, dass die Groß-Kärber den Markt annehmen“, wünscht sie sich. Das hofft auch Stadtrat Jochen Schmitt, der mit dem Ortsbeirat die Schaffung des Marktes durch die Arbeitsgruppe Dorferneuerung forcierte.

Wochenmarkt Groß-Karben, Dallesplatz, jeden Mittwoch von 8 bis 12.30 Uhr.