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Der sechste Titelstreich

Hessenmeisterin Lara Tortell (TV Rendel) liegt in Front vor Marie Tertsch (ASC Darmstadt). Foto: Privat
Hessenmeisterin Lara Tortell (TV Rendel) liegt in Front vor Marie Tertsch (ASC Darmstadt). Foto: Privat

Der TV Rendel schnitt bei den hessischen Langstrecken-Meisterschaften in Marburg erfolgreich ab.

Marburg. Das war Hessenmeister-Titel Nummer 6 für die erst 12-jährige Lara Tortell. Dazu noch eine weitere Silbermedaille für ihren Bruder Marc hinter seinem ewigen Hanauer Mitstreiter Lukas Abele und einige wichtige persönliche Bestleistungen in den „krummen“ Rahmenwettbewerben über 300 bzw. 600 m – so liest sich die Bilanz des TV Rendel bei den Langstreckenmeisterschaften im windig-regnerischen Marburg.

Im 2000-Meter-Lauf der unter 14 Jahre alten Mädchen wurde schnell eines klar: Die starke Konkurrenz kam nicht aus dem eigenen Jahrgang 2001, sondern aus dem jüngeren Jahrgang 2002. Lara dürfte sich verwundert die Augen gerieben haben, sah sie sich doch mit einer enteilenden Sophia Volkmer (LG Wetzlar) und Marie Tertsch (ASC Darmstadt) konfrontiert.

Der aufgrund des hohen Anfangstempos erwartete Einbruch bei Volkmer blieb aus – für Lara ging es daher schon bald „nur noch“ um Platz 2. Diesen sicherte sich die Rendeler Doppelsiegerin der hessischen Crosslauf-Meisterschaften im Schlusssprint dann auch gegen Marie Tertsch und damit auch den Titel in der Altersklasse W 13 – Titelverteidigung, sechster Hessentitel und große Freude für Lara und ihre Betreuer.

Unterm Strich bleiben aber auch gehöriger Respekt vor zwei großen Kämpferinnen der W 12 – und die Erkenntnis, dass im Ausdauerbereich für 800-m-Spezialistin Lara noch Luft nach oben besteht.

Knapp zwei Stunden später gehörte Laras Bruder Marc über die 3000 m ebenfalls zum Favoritenkreis. Mit Lukas Abele (SSC Hanau-Rodenbach) und Sabbona Abdulkadir (LG Eder) bekam es Marc mit zwei alten Bekannten zu tun, die deutschlandweit zu den stärksten Läufern der U 18 gehören.

400 Meter vor’m Ziel

Es wurde ein typisches Taktikrennen. Alle drei Favoriten waren um Kräfteschonung bemüht und belauerten sich. Die Folgen: ein Bummeltempo und ein enges Feld, das nur einige Male bei kleinen antestenden Temposteigerungen des Äthiopiers kurzzeitig langgezogen wurde. Der entscheidende Moment des Rennens dann 400 Meter vor dem Ziel: Lukas Abele konterte einen Antritt von Marc Tortell und brachte rasch wertvolle Meter zwischen sich und die Mitfavoriten.

Die letzte Runde lief Lukas in unwiderstehlichen 56 Sekunden – an diesem Tag eine Nummer zu schnell für Marc und Sabbona. Im Endspurt um Platz 2 hatte Marc schließlich das bessere Ende für sich – Silber für den Rendeler.

Dass die Trainer – allesamt übrigens ebenfalls Mitglieder der Familie Tortell – am Ende mit dem Marburger Tag sehr zufrieden waren, dazu trugen auch Lorena Keil, Florian Hufer, Felix Heine und André Philipp bei, die in den Rahmenwettbewerben (ohne Meisterschaftscharakter) über 300 und 600 m ihre Fortschritte im Tempobereich andeuteten – Vorboten für gute Leistungen in ihren Zieldisziplinen 800 und 1500 m.

Freude bereitete vor allem Florian Hufer, der gegenüber 2013 drei Sekunden über 600 m gutmachen konnte und nach einem schwächeren Jahr nun auf eine 800-m-Zeit unter 2:00 min. steuert. (gg)