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Diabetes – kein Zuckerschlecken! – Weber: Wer mehr weiß, kann sich besser helfen • Bad Vilbeler Selbsthilfegruppe feiert mit Gästen ihren 20. Geburtstag

Bad Vilbel. Die Diabetiker der Quellenstadt bereiten sich auf ihren großen Tag vor, den Donnerstag, 21. August. Um 15 Uhr feiern sie im Festsaal des Altenpflegeheimes Heilsberg, Pestalozzistr. 10, den 20. „Geburtstag“ ihres Stammtisches, wie immer mit aufklärerischem Impetus. Ehrengäste und Referenten sind Prof. Dr. Hermann von Lilienfeld-Toal, der hessische Landesvorsitzende des Deutschen Diabetikerbundes und Leitender Diabetologe im Krankenhaus in Gelnhausen, und Siegfried Beck, Vertreter der Arzneimittelfirma Roche. Dass auch Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr sein Erscheinen in Aussicht gestellt hat, freut Marianne Weber (77), die Gründerin des Stammtisches, und ihre Mitstreiter ganz besonders.

Mit dem medizinischen Fachbegriff Diabetes mellitus wird eine Gruppe problematischer Stoffwechselerkrankungen bezeichnet, bei denen die Glukosekonzentration im Blut chronisch erhöht ist. Im Volksmund wird Diabetes „Zuckerkrankheit“ genannt, nur zuckersüß ist das Leben mit dieser Erkrankung keineswegs. Das erfuhr auch Marianne Weber und gründete im August 1988 eine Selbsthilfegruppe, unterstützt von Karl Ströbel. Eine Nachricht im Bad Vilbeler Anzeiger brachte die Sache ins Rollen. Zum ersten Treffpunkt in der Konditorei Ströbel erschienen vier Damen, darunter auch Hilde Rehberger vom Heilsberg, die bis heute eine ganz enge Mitstreiterin von Marianne Weber ist. Die Gruppe ist sehr aktiv, legt nicht nur Wert auf gegenseitige Hilfe und Kommunikation untereinander, sondern auch auf neueste Informationen aus der Welt der „Zuckerkrankheit“ und lädt daher hochkarätige Referenten ein – Diabetologen, Wissenschaftler, Pharmazeuten, Vertreter der Industrie. „Je mehr man über die Krankheit weiß, umso besser hat man sie im Griff. Und der Sinn unserer Selbsthilfegruppe war und ist es, zu lernen, mit der Krankheit besser umzugehen und zu leben. Unsere Erfahrung hat auch klar gezeigt, dass wir alle unsere Werte verbessern konnten, was Spätfolgen der Krankheit verhindert“, erklärt Marianne Weber den Ansatz ihres nun schon seit zwei Jahrzehnten andauernden Engagements. „Die Gruppe umfasst heute 36 bis 40 Mitglieder und ich bin darauf stolz“, betont die in Berken-Enkheim wohnende Stammtischleiterin. Voll des Dankes und des Lobes ist Marianne Weber für die Gastgeber des Stammtisches, denn in dem Heilsberger Altenpflegeheim, wo sie sich in der Cafeteria im zweiten Stockwerk treffen, „da sind wir bestens aufgehoben“. Zu verdanken sei dies Heimleiter Matthias Schnitzler, Hauswirtschaftsleiter Dieter Radovic und Beate Niebisch vom Sozialdienst.

Ein wichtiges geselliges Ereignis für die Diabetikergruppe ist ihr gemeinsamer Ausflug, stets findet er im goldenen Oktober statt.