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Die Straße ist zu eng – Ortsbeirat sucht Lösung für Probleme in schmaler Friedrich-Ebert-Straße

In der Friedrich-Ebert-Straße kommen die Fahrzeuge der Müllabfuhr und Feuerwehr nur mit Mühe an parkenden Autos vorbei. Wie die nötige Durchfahrtbreite sicherzu- stellen ist, darüber disku- tieren Ortsbeirat Groß-Kar- ben, Anwohner und Stadtpo- lizei vor Ort.

Karben. Für die Anwohner der ruhigen Wohnstraße könnte die Welt in Ordnung sein. Wenn, ja wenn es nicht die vielen parkenden Autos gäbe. Die gehören in der Regel den Anwohnern selber. Oder aber ihren Besuchern oder Handwerkern, die etwas zu erledigen haben.

Doch die Straße ist schmal, und wenn die Autos nicht akkurat an den Grundstücksgrenzen geparkt werden, wird es eng für die großen Fahrzeuge von Müllabfuhr und Feuerwehr. So eng, dass selbst die gewieften Lastwagenfahrer der Müllabfuhr schon des Öfteren kein Durchkommen mehr sahen. „Sie hupen und klingeln, und wenn niemand kommt, müssen sie rückwärts wieder rausfahren“, sagt Ortsvorsteher Hans-Jürgen Kuhl (SPD). Das hat auch die Feuerwehr auf den Plan gerufen, denn wenn es für die Fahrzeuge der Müllabfuhr zu eng wird, kann es auch für die Brandbekämpfer brenzlig werden. Schließlich müssen sie im Notfall ganz schnell am Einsatzort sein. „Das probieren wir aus“, sagt Uwe Axtmann, Chef der Stadtpolizei.

Aus den Häusern kommen die Anwohner. Sie reichen Fotos herum von parkenden Autos, die anderen Fahrzeugen das Durchkommen erschweren oder ganz unmöglich machen. Sie diskutieren und wägen ab, wie sie ihre Autos parken müssten, um die notwendige Mindest-Durchfahrtbreite von 3,05 Meter für Lastwagen sicherzustellen. Im Raum steht ein Haltverbot, das aber niemand will. Aber die gesetzlichen Vorgaben für die Durchfahrtbreite von Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr müssen eingehalten werden, das ist allen klar. „Das Problem sind die Laternenpfähle“, sagt Anwohner Ehrhard Wolf. Wenn ein Auto auf der gegenüberliegenden Seite parke, blieben nur drei Zentimeter Luft für fahrende Autos.

Mit Maßband prüfen

Zum Beweis hat er ein Maßband mitgebracht, faltet es auseinander und misst den Abstand zwischen Außenkante Autoreifen und dem gegenüberliegenden Gartenzaun. Drei Meter sind es. „Schon sehr knapp“, sagt Kuhl und hofft, dass eine Aufklärungskampagne unter den Anwohnern für ein vernünftiges Parkverhalten sorgt.

Auch Jörg Witzenberger, Vizechef der Stadtpolizei, kennt die Problematik in der Friedrich-Ebert-Straße und die Maße der Einsatzfahrzeuge: „Ein Müllauto hat 2,50 Meter und kommt mit Spiegel und Trittbrett auf knapp drei Meter. Das gilt auch für Standardfahrzeuge der Feuerwehr.“ Viel Spielraum ist da also nicht.

Wie knapp es mit der Durchfahrt für die Feuerwehr werden kann, sehen wenig später alle mit eigenen Augen. Zwei Feuerwehrlastwagen biegen um die Ecke, fahren in die Straße und müssen am geparkten Auto vorbei.

Das geht nur im Schritttempo und wenig später ist es tatsächlich schweißtreibende Zentimeterarbeit. Nur ganz knapp vorbei geht es an dem Laternenpfahl auf der einen Seite und dem parkenden Transporter auf der anderen. Und wenn das Auto nur fünf Zentimeter mehr in den Straßenraum hinein geragt hätte, wäre ein Durchkommen nicht möglich gewesen.

Parkplätze ausweisen?

Was also ist zu tun, um die nötige Durchfahrtsbreite sicherzustellen? „Bloß kein absolutes Parkverbot, dann wird unsere Straße zur Rennstrecke und gefährlich für die Kinder“, sagt Anwohnerin Marianne Buß. „Aber wer will die Asche seines Hauses zusammenfegen, nur weil die Feuerwehr zu spät zum Löschen gekommen ist?“, malt jemand anders ein mögliches Schreckensszenario aus. Dennoch wollen die wenigsten Anwohner ein Parkverbot und auch Ortsvorsteher Kuhl erklärt, dass das nicht vom Ortsbeirat beabsichtigt sei. So wird vor allem diskutiert, ob die Fahrbahn nicht markiert werden könne.

„Warum nicht eine Linie durchziehen, die die zulässige Parkbreite markiert“, schlägt Ortsbeiratsmitglied Harald Ruhl (SPD) vor.

Parkflächen auszuweisen und damit an unzulässigen Stellen das Parken zu unterbinden, das sehen auch Ortsvorsteher Kuhl und die Ortspolizisten als eine Möglichkeit an. Darüber beraten werden jetzt die zuständigen Vertreter der Stadt und der Feuerwehr. Die Entscheidung wird der Bürgermeister zusammen mit der Straßenbehörde treffen.