Veröffentlicht am

Dortelweiler Samstagsmarkt ab Mai in Eigenregie

Marktgilde und Stadt lösen Vereinbarung auf 

Bad Vilbel. Zum Ende des Monats wird sich die Marktgilde als Veranstalter des Wochenmarktes in Dortelweil verabschieden. Doch was bedeutet das für ddie Zukunft des Samstagsmarktes? Hoffnung machen die Koalitionäre der CDU und SPD.
Den Dortelweiler Wochenmarkt gibt es seit Oktober 2020. Die ersten Markttage waren von großem Interesse geprägt, und der Markt wurde nicht nur als Gelegenheit zur Erledigung der Einkäufe wahrgenommen. Er entwickelte sich sogar zu einem Treffpunkt – dann kam Corona.

»Leider hat dies auch Spuren bei den Beschickern des Marktes hinterlassen, und die Teilnahme am Markt wurde immer unrentabeler«, erklärt Peter Keil, Niederlassungsleiter der Deutschen Marktgilde für die Region Bad Orb.
»Wir haben uns gefreut, dass drei Beschicker dennoch weiterhin die Gelegenheit wahrgenommen und im zweiwöchigen Takt ihre Backwaren, Kaffeebohnen und Käsespezialitäten angeboten haben. Doch auch mit viel Engagement gelang es uns nicht, weitere Beschicker für den Markt zu begeistern.«

Bereits im vergangenen Jahr wurde mit der Stadt zusammen eine Winterpause für den Markt beschlossen. Bürger starteten eine Petition zur Erhalt des Wochenmarktes.
Das Ausscheiden der Marktgilde bedeutet jedoch nicht das Ende des Marktes. Der Samstagsmarkt soll sich in Dortelweil nun künftig selbst verwalten. Das teilen CDU und SPD in einer Pressemitteilung mit. Geplant war nach einer kurzen Winterpause des Dortelweiler Samstagsmarktes ein Neustart mit zusätzlichen Ständen im Frühjahr 2022.

Belebung des Platzes ist das Ziel
Nach dem Bekanntwerden des Endes der Zusammenarbeit zwischen Marktgilde und der Stadt wurde die Dortelweiler Koalition aus CDU und SPD aktiv. So fanden bereits ein reger und konstruktiver Austausch zwischen den Fraktionsvorsitzenden Hagen Witzel (CDU) und Rainer Fich (SPD) mit den noch verbliebenen Marktbeschickern statt. »Eruiert wurde zunächst, ob für die Beschicker ein Markt auch ohne Beteiligung der Deutsche Marktgilde denkbar wäre. Hierbei zeichnete sich schnell ab, dass die Marktbeschicker den Samstagsmarkt gerne in Eigenregie in Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Vilbel fortführen würden«, berichtet Witzel.

Eine federführende Rolle bei der Organisation und Kommunikation zwischen den Beschickern, den Kommunalpolitikern sowie der Stadt Bad Vilbel übernahm Biobäcker Marcel Schleicher, der mit seinem Verkaufswagen die Kundschaft durch den Winter hinweg mit Backwaren versorgte. »Schleicher erklärte sich bereit, zusätzliche Beschicker für den Markt zu gewinnen, um eine Grundversorgung zu gewährleisten«, berichtet Witzel.

»Wünschenswert wäre der Ausbau des Dortelweiler Samstagsmarktes zu einem Treffpunkt für alle Dortelweilerinnen und Dortelweiler«, sagt Fich. »Dies würde zu einer dauerhaften Belebung des Platzes und sinnvollen Ergänzung des kulturellen Programms wie beispielsweise die Dortelweiler Kerb und Summer Emotions auf dem Platzes führen«, so ist sich Fich sicher. »Wir sind froh, dass sich abzeichnet, dass der Wochenmarkt auch ohne Marktgilde erhalten bleibt.«

Peter Keil von der Marktgilde spricht sich trotz der Trennung explizit auch für den Erhalt kleiner Märkte aus: »Es ist uns ein Anliegen auch kleine Märkte zu leiten und weiterzuentwickeln, denn jeder Wochenmarkt trägt zur bunten Vielfalt einer Stadt bei und ist ein beliebter und wichtiger Treffpunkt für Jung und Alt. Nach zwei schwierigen Jahren, die geprägt waren durch viele Einschränkungen der Pandemie, wünschen wir den Beschickern und der Stadt für die Zukunft des Wochenmarktes alles Gute«.                                        Von Patrick Eickhoff