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Dünnes Jahr für die Apfelwinzer – Es siegt ein sortenreiner Boskop

Bei der Verkostung hatten alle Freude: Eva Maria und Erich Scharf (von links), Ulrike Loos und Dennis Deschner. Foto: Schüerhoff
Bei der Verkostung hatten alle Freude: Eva Maria und Erich Scharf (von links), Ulrike Loos und Dennis Deschner. Foto: Schüerhoff

Den fünften Wettbewerb für Hobbykelterer haben der Ortsverband Karben/Niddatal des Bundes Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Naturfreunde Karben veranstaltet. Rund 25 Mitstreiter waren ange- meldet. Gewonnen hat am Ende Gisela Schaub.

Karben. Zuerst müssen die Teilnehmer zwei Liter ihres Apfelweins, abgefüllt in grüne Glasflaschen, abgeben. Danach bekommt jede Probe zuerst einen Namen und anschließend eine anonyme Nummer. Die Organisation übernahm Ulrike Loos, Vorsitzende des BUND Karben/Niddatal.

Das Naturfreundehaus in Okarben ist an diesem Abend gut gefüllt mit Apfelweinliebhabern, rund 40 Tester sind da. Der Vorjahressieger Dennis Deschner hat diesmal seinen eigenen Fanclub aus Ockstadt mitgebracht.

Masse statt Klasse

„Dieses Jahr wird es allerdings schwieriger, unseren Apfelwein zu erkennen“, erklärt Elke Krug zum Einstieg. „Die Ernte war nämlich dünner, und somit fehlt die Fülle im Geschmack“. Deschner hat in diesem Jahr 70 Liter Apfelwein hergestellt – im vergangenen Jahr seien es um die 40 Liter gewesen.

Der Apfelwein wird nach drei Kategorien bewertet: Farbe, Geruch und Geschmack. Pro Tester kann eine Probe höchstens 15 Punkte erlangen. „Wir machen zum dritten Mal mit bei diesem Wettbewerb, und seit vier Jahren stellen wir Äppler her“, erzählt Thomas Gress von der Obstverwertungsgemeinschaft Petterweil.

„Mit unserem Team von zehn Leuten produzieren wir 600 bis 800 Liter, darunter ist aber auch Apfelsaft“, erzählt Frank Paetsch, „das Schönste daran ist, den Kindern den Ablauf zu zeigen und ihnen so die Natur näherzubringen“.

Ziel des Wettbewerbs ist der Erhalt von Streuobstwiesen. „Sowohl die Wiese als auch die Bäume müssen gepflegt werden“, erklärt Ulrike Loos. Vor allem die älteren Obstbäume bräuchten Aufmerksamkeit. Der Wettbewerb soll Leute ermutigen, Obst selber zu verwerten, so dass die Streuobstwiesen automatisch in Schuss bleiben.

13 Proben Äbbelwoi später steht das Ergebnis fest: Platz drei belegt Dennis Deschner mit 165 Punkten, auf Platz zwei folgt Dieter Schaub mit 166 Punkten und Siegerin ist Gisela Schaub mit 179 Punkten. Sie ist mit sortenreinem Apfelwein aus Boskop-Äpfeln angetreten. (ees)