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Ein außergewöhnlicher Pädagoge – Lehrer, Schüler und die ganze Stadt verabschieden in festlicher Feierstunde den Rektor der Kurt-Schumacher-Schule

Karben. Nach neun Jahren im Dienste der Kurt-Schumacher-Schule ist es nun amtlich: Hans-Jobst Krautheim geht aus Altersgründen in den Ruhestand. Bei seiner Verabschiedung waren Gäste aus Politik, Vereinen und dem Wetteraukreis geladen. In zahlreichen emotionalen und humorvollen Reden erinnerten die Redner an den sympathischen Fliege-Träger, der für alle Anliegen der Schulgemeinde stets ein offenes Ohr hatte und Wegbereiter für den Bau der Aula und der Mensa war.

„Carpe Diem!“ Nutze den Tag – mit diesen Worten verabschiedete der Leiter der Stadtkapelle Karben, Bernd Weller, Hans-Jobst Krautheim in den Ruhestand. Wünsche, die Zeit nach dem Berufsleben zu genießen, sprachen dem scheidenden Schulleiter Politiker aller Couleur aus, daneben Vertreter des Ministeriums und Vereinsvorstände, die für eine gute Zusammenarbeit dankten. Der Leiter des Schulamtes in Friedberg, Günter Donath, erinnerte an den Werdegang Krautheims und hob ihn als „außergewöhnlichen Wissenschaftler und Pädagogen“ hervor. Dabei plauderte er einiges aus dem Nähkästchen – mit Details, die selbst der neue Schulleiter Franz Wild noch nicht kannte. Weshalb er interessiert zuhörte. So zum Beispiel, dass Krautheim jahrelang an der Gießener Universität lehrte und nach seinem Sabbat-Jahr auch dorthin zurückkehren wird. Die Tatsache, dass der scheidende Schulleiter seine Promotion mit der Bestnote „magna cum laude“ abschloss, wussten auch viele seiner Kollegen nicht. Bescheidenheit war immer schon eine Tugend Krautheims. Daran erinnerte auch Landrat Joachim Arnold (SPD), der Krautheim als „kompetenten Gesprächspartner“ und „offenen Menschen“ charakterisierte.

Um ihrem Dank Ausdruck zu verleihen, brachten die Redner Geschenke mit. Besonders kurios war hierbei der von Dorothea Fingerling vom Arbeitskreis Schule gewählte Jonglage-Teller. „Wir haben die Schule immer in Bewegung gehalten, dasselbe haben wir mit ihnen nun auch vor“, sagte sie. Daneben gab es für den Noch-Schulleiter zahlreiche Flaschen Wein, Bücher, Konzertgutscheine, eine Tasse, Blumen und ein Saunatuch vom Wetteraukreis.

Beim Erhalt der Blumen konnte Hans-Jobst Krautheim nicht umhin, seine Frau Ulrike anzulächeln, die die Pflege der Sukkulenten übernehmen wird. Wie auch sie sind Sohn Sebastian und Bruder Jürgen Krautheim nun froh, das stets gut gelaunte Familienmitglied künftig häufiger zu sehen. Eine ganz besondere Form der Verabschiedung wählten die Lehrer Bernd Meller, Bernhard Schappert, Thomas Pechar, Gertrud Etzel-Kreuzkamp und Angelika Beck, die kostümiert auf die Bühne traten und auf die Melodie von Helge Schneiders „Katzenklo“ den selbst geschriebenen Song „Vom TÜV in Wiesbaden“ präsentierten. Dabei blieb kein Auge trocken. Auch Hans-Jobst Krautheim hielt es vor Lachen kaum auf dem Stuhl.

Für eine gute Stimmung sorgten bei der Verabschiedung auch zahlreiche musikalische Auftritte. Allen vorweg die Bläser aus zwei sechsten Klassen, die unter der Leitung von Lehrerin Nicola Piesch „I’m a believer“ und „Money Money Money“ darboten. Die Schülerinnen der Tanz-AG von Monika Römer brachten eine Choreographie mit, die sie sich für die Verabschiedung ihres Schulleiters überlegt hatten. Bei einem abschließenden Sektempfang nutzte das Kollegium noch einmal die Gelegenheit, sich vom Schulleiter zu verabschieden und beste Wünsche für die Zukunft mitzugeben.