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Ein Job für starke Männer – Feuerwehrleute stellen einen 16 Meter hohen Maibaum vor der Feuerwache in Burg-Gräfenrode auf

Karben. „Auf geht’s, holen wir den Baum“, rief Herbert Glanzegg und wedelte auffordernd mit seinen Arbeitshandschuhen. Recht hatte der Roggauer Feuerwehrmann, denn die ersten Gäste waren schon an der Feuerwehrwache Burg-Gräfenrode eingetroffen, um beim traditionellen Maibaumstellen dabei zu sein. Schnell war durchgezählt und zehn starke Männer der Einsatzabteilung machten sich auf den Weg, um den Maibaum zu holen.

In den Wald mussten sie aber am Vorabend des 1. Mai nicht mehr, denn das Fällen hatten sie schon einige Tage vorher erledigt. Bereits am Dienstag war die Einsatzabteilung mit Traktor und Hänger in den Wald oberhalb von Burg-Gräfenrode gezogen, um mit Erlaubnis des Revierförsters einen passenden Baum auszusuchen.

„Eine Tanne ist es diesmal, wunderschön mit einem kerzengeraden Stamm“, erklärt begeistert Wehrführer Norbert Meisinger. Mit Herbert Glanzegg als gelernter Forstwirt hätten sie einen Fachmann dabei gehabt, der das Fällen übernommen habe.

Dann sei der Baum auf 16 Meter gekürzt und der Stamm auf zwölf Meter geschält worden. Nur die kleine Krone wurde ausgespart, schließlich soll das frische Grün an der Baumspitze auf den Frühlingsmonat Mai hinweisen. „Drei Stunden mit An- und Abfahrt – länger haben wir für das Fällen nicht gebraucht“, sagt Meisinger und hält Ausschau nach seinen Kameraden.

Da kommt der Baum-Trupp auch schon die Straße herunter, den schlanken Stamm haben sie fest geschultert. Aufgeregt laufen ihnen einige Kinder entgegen und die Gäste recken die Köpfe. Voraus fährt der rote Mannschaftstransporter, warnend gellt die Sirene und dann sind sie auch schon da. Schweißtropfen stehen den zehn Männern nicht auf der Stirn, dennoch setzen sie erleichtert den Baum ab. Haargenau passt er in der Länge, denn vom Befestigungspunkt an der Feuerwehrwache bis zur Hauswand gegenüber sind es 16 Meter. Deswegen darf der Maibaum auch nie länger sein, sonst können die Roggauer Feuerwehrleute ihn nicht stellen.

Seile werden befestigt, dann setzen die Feuerwehrleute in der Dachluke der Wache die Winde in Betrieb und langsam hebt sich der Baum. So schnell und sicher, wie die Roggauer Brandschützer ihre Rohre setzen, wird auch der Maibaum aufgestellt. Nach wenigen Minuten steht er senkrecht im Spundloch und die Besucher müssen den Kopf in den Nacken legen, um Kranz und Krone zu bewundern. In Bayerisch-blau wehen hoch oben die Deko-Streifen am Kranz, der von der Roggauer Gaststätte Petri gespendet wurde. Bayerisch ist auch das Essen, das nun angeboten wird und bei zünftiger Musik schmecken den Roggauer Feuerwehrmännern und Gästen Weißwurst, Leberkäs und Kartoffelsalat doppelt so gut. Bis spät in den Abend wird gefeiert und auf den Wonnemonat Mai angestoßen.