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Ein Stopp-Zeichen für fiese Rufe – Weitere Karbener Sportvereine zeigen deutlich Flagge gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit

Karben. Die Idee dazu hatte der Wetterauer Sportkreis, der die Aktion nicht nur im Spitzensport, wie beispielsweise beim Bundesliga-Fußball, sondern auch im Breitensport verankert wissen möchte.

Deshalb haben Jörg K. Wulf als stellvertretender Vorsitzender des Wetterauer Sportkreises und dessen Integrationsbeauftragter, Walter Lochmann, vor wenigen Tagen Schilder mit der entsprechenden Aufschrift „Kein Platz für Rassismus“ an verschiedene Karbener Sportvereine verteilt.

Dazu gehören die Vereine KSG 1920 Groß-Karben, die TG Groß-Karben, der Sportschützenverein Burg-Gräfenrode, der 1. FC Rendel und der VfB Rot-Weiß Petterweil. Andere Vereine wie der KSV Klein-Karben, der FSV Kloppenheim und die FSG Burg-Gräfenrode haben ihre Schilder längst angebracht.

Vor allem der Spielbetrieb im Fußball ist nach den Worten Lochmanns von einem hohen und immer weiter wachsenden Anteil kickender Migranten und Migrantinnen geprägt, so dass die Botschaft „Kein Platz für Rassismus“ hier eine hohe Bedeutung erhalte.

Die starke Bereitschaft auch anderer Sportvereine, sich an dieser vom Fußball-Magazin Zico 2006 gestarteten Aktion zu beteiligen, zeigt, dass die Sportvereine in der Wetterau sich zu ihrem sportpolitischen Auftrag bekennen. Ausschlaggebend für die Aktion waren immer wieder auftretende fremdenfeindliche Zwischenfälle auf Fußballplätzen, die mit Schmährufen durch Zuschauer begannen und sogar in Schlägen und Tritten gegen Spieler gipfelten.

Deshalb meinte dazu vor kurzem auch der Ex-Nationalspieler und heutige Sportmanager von Kickers Offenbach, Andreas Möller: „Ich denke, man kann gar nicht oft genug den Finger heben und gegen solche rassistischen Sachen vorgehen“. Auch andere Künstler, Sportler und vor allem prominente Fußballer wie Dortmunds Trainer Jürgen Klopp haben sich inzwischen zu der Aktion bekannt.

„Ich denke mal, wir können mit dieser Aktion einiges bewirken und über den Fußball doch den einen oder anderen zur Vernunft bringen“, äußerte beispielsweise kürzlich bei dem Jugendfußballturnier in Kloppenheim der Sportjournalist Holger Obermann.

Die Schilder und Transparente sind für die Sportvereine kostenlos, da sich für Karben zwei Sponsoren gefunden haben, nämlich der Fensterspezialist Raffael Martinez und der Schreinermeister Dirk Eysell, die die Kosten für die Schilder übernommen haben. (jwn)