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Ein visionärer Weg für Schulen Landtagsabgeordnete Heike Habermann spricht bei der Bad Vilbeler SPD über die hessische Kultuspolitik

Bad Vilbel. Trotz Eis und Schnee schaffte es Heike Habermann zum Politischen Advent der SPD Bad Vilbel und stellte dort als Gastreferentin die bildungspolitischen Grundsätze der Landes-SPD vor, wie in einer Pressenotiz mitgeteilt wird. Habermann ist Mitglied im Hessischen Landtag und seit 2003 bildungspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion sowie stellvertretende Fraktionsvorsitzende.

„Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit“ bedeute, so Habermann, dass die Kinder von Anfang an im Mittelpunkt der Anstrengungen zur Verbesserung des Bildungssystems stehen müssen. Jedes einzelne Kind müsse dort abgeholt werden wo es in seiner Entwicklung stehe. Die Schule müsse einerseits Begabungen bereits früh erkennen und fördern, andererseits aber auch die ethnische und soziale Herkunft berücksichtigen.

Es bedürfe keiner neuen Schulformen, die bestehenden müssten sich weiter entwickeln und kooperieren. „Schule muss bereit sein, organisatorische Veränderungen vorzunehmen, und sie muss Ausgrenzungen jeglicher Art vorbeugen. Sie muss sich herausgefordert fühlen und sich zum Ziel setzen, sozial benachteiligte Gruppierungen einzubeziehen, statt sie auf Sonderwege umzuleiten und letztendlich auf das Abstellgleis zu führen“, schildert Habermann und weist auf eine Konvention der Vereinigten Nationen hin, die seit 2009 auch von der Bundesrepublik gesetzlich umgesetzt werden müsse.

Ziel ist es, auch im Bildungssystem, die Rechte von behinderten Menschen verbindlich festzulegen, auszubauen und deren Einhaltung zu überwachen. „Unsere Industriegesellschaft braucht gut qualifizierte junge Menschen auch aufgrund der demografischen Entwicklung. Das Bildungssystem soll Durchlässigkeit gewähren“, fordert sie. Die SPD setze auf Freiwilligkeit und spezifische, finanzielle Förderung von den Schulen, die diesen visionären Weg gehen wollten. Hierbei sei eine Autonomie von Schule gedacht. Das bedeute, dass alle Akteure an „ihrer“ Schulkonzeption mitwirken sollen. „Die Bereiche Budgetierung, Organisation und Pädagogik werden Umgestaltung erfahren müssen. Es bedarf zusätzlicher Stellen für Lehrer. Auch muss die Lehrerbildung inhaltlich neue Akzente setzen.“ Weil dafür Mittel notwendig seien, dürfe es gerade im Bildungsbereich keine Kürzungen mehr geben. Eine Finanzierung müsse zukünftig auf solider Grundlage durch anderweitige Erwirtschaftung erfolgen. (zlp)