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Erst die Lieder, dann die Sause – Das Singen der Rendeler mit ihren befreundeten Chören

Karben. Durch die weit geöffneten Türen waren sie bis draußen auf die abgeernteten Getreideäcker und die Kartoffelfelder zu hören – Lieder wie „Schön ist die Liebe im Hafen“, das berühmte „Sierra Madre“, der Gospel „Rock my Soul“ und das unverwüstliche „Mala moja“ – ein Schwelgelied für einen berühmten Männerchor wie die Eintracht Petterweil. Nach dem Auftritt konnte keiner der sangeskräftigen Männer erklären, was denn wohl mit der Textzeile „Tschilli-billi-bella pirmosella, traj la la la la la la“ gemeint sein könnte.

Aber um Inhalte sollte es nicht gehen bei diesem Freundschaftssingen, zu dem die Chorgemeinschaft Rendel eingeladen hatte. Der Vorsitzende Dieter Wierz konnte dazu befreundete Chöre aus dem benachbarten Niederdorfelden, aus Dortelweil, Kloppenheim und aus Petterweil begrüßen.

Alle legten sich kräftig ins Zeug, zeigten sich von ihrer künstlerisch schönsten Seite, mal als gemischter Chor, mal als reiner Frauenchor oder als Männerverein wie die Petterweiler, die sich gegen den Trend immer noch als reiner Männerchor behaupten können. Dass sie von einer Frau dirigiert werden, hat mit dem Können der jungen Dorothea Klein zu tun. Sie war während des zweistündigen Sing-Contests am meisten beschäftigt. Sie hat nämlich nicht nur die Petterweiler, sondern auch die Chöre von Rendel und Niederdorfelden unter ihren Fittichen.

Beim Chorabend gab es auch einen feierlichen Höhepunkt. Es galt, den 88-jährigen Wilhelm Fischer zu ehren, der vor 70 Jahren in den Rendeler Liederkranz eingetreten war und vor 52 Jahren bei deren Gründung in die Chorgemeinschaft Rendel überging. Fischer ließ sich strahlend als „Urvieh und Urgestein der Sängerlandschaft“ betiteln und zeigte sich spendabel. Fischer bestimmte seine Gabe an die Kasse „für eine Sause“. Na denn, Prost ihr Sänger! (hgm)