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Erstes Gespräch blieb ohne Ergebnis – Unterstützung für heimische Anbieter bei der Neuvergabe der Linien im Stadtbusverkehr

Karben. Das erste Abstimmungsgespräch zur Neuvergabe des Stadtverkehrs in Karben und acht weiterer Buslinien in Wöllstadt, Altenstadt und Büdingen ist erst einmal ohne Ergebnis zu Ende gegangen.

Das berichtete nun Gerhard Müller, der Sprecher des Darmstädter Regierungspräsidiums (RP). Die Behörde muss über den Antrag des Altenstädter Busunternehmens Stroh entscheiden, ob er zusammen mit den Firmen Eberwein aus Burg-Gräfenrode/Karben und Balser aus Büdingen die Strecke ab Dezember für acht Jahre auf eigene Rechnung betreiben darf. „Es ist ein weiteres Gespräch nötig“, berichtet kürzlich RP-Sprecher Gerhard Müller. Ein Termin für eine Entscheidung sei daher zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar.

Im Gegensatz zu den drei privaten Busunternehmern will die Verkehrsgesellschaft Oberhessen (VGO) aus Friedberg die Strecken europaweit ausschreiben. Um dann nicht von Dumpingangeboten internationaler Buskonzerne ausgestochen zu werden, haben die drei Wetterauer Mittelständler die Flucht nach vorne ergriffen und hoffen, die Strecken rentabel betreiben zu können (wir berichteten). Unterstützung für ihr Vorhaben bekommen sie dabei nicht nur von Arbeitnehmervertretern der Gewerkschaft Verdi, sondern auch aus der Karbener Kommunalpolitik.

„Das heimische Konsortium ist mein Favorit“, sagt CDU-Fraktionsvorsitzender Mario Beck, der Kopf der Koalition aus Christdemokraten, FWG und FDP. Schließlich seien Karbener Arbeitsplätze und eine örtliche Firma „mit langer Tradition“ betroffen, „mit der wir alles in allem positive Erfahrungen gemacht haben“. Nun solle man sich nicht „vorschnell auf Experimente einlassen“, fordert Beck adressiert an die VGO. Wettbewerb sei „ja grundsätzlich richtig“, sagt der Karbener Christdemokrat. „Aber es ist uns nicht geholfen, wenn sich langfristig einige wenige Konzerne den Markt teilen und die dann Preise diktieren.“

Auch Karbens Stadtregierung steht hinter den heimischen Busunternehmen: Sie befürworte die Direktvergabe, hatte Bürgermeister Roland Schulz (SPD) bereits der Stadtverordnetenversammlung aus einer Stellungnahme für den RP berichtet. (den)