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Es kann gebaut werden – Stadt und BI unterzeichnen eine verbindliche Erklärung in Sachen Nordumgehung

Bürgermeister Guido Rahn (CDU) und Vertreter der Bürgerinitiative in Sachen Nordumgehung an einem Tisch: Beide Seiten haben jetzt eine Erklärung zur Mediationsvereinbarung unterschrieben.

Karben. Die letzte Hürde für die Nordumgehung ist genommen. Bürgermeister Guido Rahn, Erster Stadtrat Otmar Stein (beide CDU) sowie Axel Kreutz und Lüdger Grünewald von der BI „Rettet die Niddaaue“ sind sich einig und haben dies gemeinsam mit einer Unterschrift verdeutlicht. Damit steht dem Bau der Nordumgehung Groß-Karben nichts mehr im Wege. Zuvor wurde die Mediationsvereinbarung unter Einbindung beider Seiten vom Verwaltungsgericht Gießen erarbeitet und war nun von der Stadt Karben und der Bürgerinitiative zu bestätigen. Vertreter der BI hatten gegen den Planfeststellungsbeschluss zur Nordumgehung geklagt.

Ja zur Vereinbarung

In der Mediationsvereinbarung ist unter anderem festgehalten, dass die Stadt im Bereich Groß-Karben Nord zur Gewährleistung eines besseren Lärmschutzes einen Erdwall parallel zur Nordumgehung errichtet. 200 000 Euro wird dieser vermutlich kosten. Im Gegenzug werden die Kläger ihre Klage zurücknehmen.

„Mit der Unterzeichnung der Vereinbarung haben wir nun eine Einigung erreicht, und jetzt kann mit der Realisierung der Nordumgehung losgelegt werden“, zeigt sich Bürgermeister Rahn erleichtert. Noch vor Weihnachten soll der erste Spatenstich erfolgen. Über 3,2 Kilometer soll die Nordumgehung die B3 am Toom-Markt mit den Landstraßen nach Burg-Gräfenrode und Heldenbergen verbinden. Vor allem bei einem Punkt waren sich beide verhandelnden Seiten uneinig. Es ging um ein mögliches Baugebiet, gegen das sich die Bürgerinitiative ausgesprochen hatte. „Auch hier konnten wir uns schnell einigen“, sagte der Bürgermeister zufrieden. Im Konkreten bedeutet die Einigung, dass in den nächsten 25 Jahren keine Häuser auf dem im Norden und Westen von Groß-Karben liegenden Grundstücken errichtet werden.

Offenes Gespräch

Dieses Entgegenkommen fiel der Stadt nicht allzu schwer: Das Baugebiet westlich der Assenheimer Straße strich die Stadt bereits 2010 aus dem Regionalen Flächennutzungsplan. Nördlich der Lindenstraße wollte sie bislang ohnehin nicht bauen. Mit dieser Festlegung wurde eine wesentliche Forderung der Bürgerinitiative und auch der Grünen erfüllt. Es sei bereits alles gesagt, sagten die BI-Sprecher auf Anfrage. In einer von Seiten der Stadt veröffentlichten Pressemitteilung ließen Kreutz und Grünewald ausrichten, dass es der Bürgerinitiative nie um die Verhinderung der Nordumgehung gegangen sei. „Wir hatten jedoch die Sorge vor zu großen Beeinträchtigungen und wollten einen ausreichenden Schutz vor den Auswirkungen der Umgehungsstraße erreichen.“

Angetan zeigten sich beide Seiten von der offenen Gesprächsatmosphäre: „Wir haben natürlich um das eine und andere Detail gerungen, waren aber immer fair im Umgang miteinander.“ (sdr)