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Es wird Zeiten geben – Nachtsheim mit „kühlem Kopf und hessischem Herz“

Bad Vilbel. „Das ist mein erstes Solo-Album mit einer Band, die noch keiner kennt“, begrüßte Henni Nachtsheim jetzt seine Gäste in der Alten Mühle. So ganz stimmt das nicht, tourt er doch schon seit vergangenem Jahr mit der Band durch die Region. Nachdem er noch Grüße von seiner Mama ausgerichtet hatte, ging es los mit Musik.

„Es wird Zeiten geben“, lautet der Titel von Nachtsheims erster Solo-CD. Er ist eine Hälfte des Hessen-Comedy-Duos „Badesalz“ und präsentierte zudem manche der Klassiker von Badesalz. Außer ihm standen auf der Bühne: Lea Büser als Sängerin, Almut Ritter an der Geige, Ali Neander an der Gitarre, Markus Kössler am Bass, Andreas Neubauer am Schlagzeug sowie Martin Johnson am Keyboard.

Wer den Humor von Badesalz mag, ist auch bei Nachtsheim richtig. Zwischen den Liedern unterhält er mit witzigen, skurrilen Geschichten und Anekdoten, bei denen es nicht wichtig ist, ob sie sich so ereignet haben oder erfunden sind. Im Lied „Kühler Kopf und hessisches Herz, Frankfurter Löwen kennen keinen Schmerz“ – der Hymne der Eishockey-Mannschaft „Frankfurt Lions“ – wird Nachtsheims Leidenschaft für den Sport deutlich. Beinahe zu jedem Lied gibt es eine kleine Geschichte. So erzählt er vom Kiosk-Besitzer Karl-Heinz Veith, dem „Helden“ seiner Kindheit, der es stets geschafft habe, mit seiner Handprothese auch noch das allerletzte Haribo-Teufelchen für ihn aus dem Glas zu fischen. Nachtsheim schildert skurrile Bar-Bekanntschaften, etwa die vom stumm am Tresen sitzenden Heinz, über den gemunkelt wird, er sei ein Mörder. Nachtsheim, der im Februar das Benefiz-Konzert für den erkrankten Vilbeler Feuerwehrmann im Kulturforum gegeben hat, frotzelt über politische Korrektheit von „Gutmenschen“. Almut Ritter ließ mit der Geige den irischen Einfluss von „Paddy Goes To Holyhead“ anklingen, der Band, in der sie früher gespielt hat. Auch Ali Neander zeigte sein Können an der Gitarre. (kre)