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Fast wie im Paradies – Naturschutzbund freut sich über reiche Ernte auf der Streuobstwiese

Karben. Ein goldener Oktobertag, genügend leere Holzkisten und ein stabiler Rücken machen eine Apfelernte zum Vergnügen. Auf der Streuobstwiese am Promilleweg zwischen Groß-Karben und BurgGräfenrode sind rund hundert Obstbäume erntereif und lassen sich gerne von ihrer schweren Last der Früchte befreien. Mitglieder des Naturschutzbundes (NABU) der Ortsgruppe Karben pflücken, sammeln und schütteln an zwei Tagen ungespritzte Äpfel in Kisten, Körbe und Wannen.

Jeder darf so viele Äpfel mitnehmen wie er möchte. Das restliche Obst einschließlich des Fallobstes wird zur Saftherstellung abgegeben. „Es ist unsere zweite Ernte und die fällt üppig aus“, sagt Jürgen Becker und zeigt sich hoch erfreut. Vor 15 Jahren hatten Mitglieder der Ortsgruppe auf dem von der Stadt gepachteten Acker mit dem Setzen der Bäume begonnen. Der erste Ertrag vor zwei Jahren sei noch recht gering ausgefallen.

In diesem Jahr aber hängen die Äpfel in ungewöhnlich hoher Dichte an den Ästen. Goldparmäne, der Rheinische Bonapfel und der Rote Berlepsch füllen ebenso schnell die Körbe wie Boskopsorten, Jona Gold oder Ananas Renette.

Unter dem Baum mit den rötlich gelben Gala Royal sammeln der achtjährige Max und seine Schwester Sophia (10) emsig die wohlschmeckenden Früchte auf. Die beiden Kinder aus Kronberg verbringen ihre Herbstferien bei ihrer Großmutter Regina König-Amann in Karben. Beide sind begeisterte Schleckermäuler und lieben Äpfel. Die saftigen Früchte kommen täglich auf den Tisch, hier auf der Streuobstwiese können sie so viele essen wie sie möchten.

Die reifsten Äpfel liegen als Fallobst unter dem Baum. Mit einem Apfelpflücker zupfen Max und Sophia die festeren Äpfel direkt von den Zweigen. Ganz zum Schluss wird der Baum noch einmal kräftig geschüttelt, so dass auch die letzten Früchte wie Herbstblätter vom Baum fallen.

Jürgen Becker freut sich nicht nur über die fruchtbaren Bäume. Am Rande der Wiese bieten abgestorbene alte Exemplare mit Brutröhren dem Steinkauz bequeme Nisthöhlen. Feldhühner, Bodenbrüter, Fasane und Hasen haben in der Streuobstwiese ein Biotop.