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Fatih Uslu nun beim KSV – Klein-Karbens Trainer Thomas Biehrer sieht für sein Team noch Luft nach oben

Auch nach der besten Vorrunde unter seiner Regie sieht Trainer Thomas Biehrer beim KSV Klein-Karben noch Steigerungspotenzial.

Karben. Die Wetterauer verbringen die Winterpause als Tabellensechster der Verbandsliga Süd und haben bei fünf Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Seligenstadt durchaus noch gute Aussichten. „Fußballerisch haben wir sicher eine der stärksten Mannschaften. Und klar ist, dass wir nach vorne schauen“, betont Biehrer.

Fehlende Konstanz

In der vergangenen Saison avancierte der langjährige Hessenligist nach grottenschlechtem Start noch zur zweitbesten Rückrundenmannschaft nach Meister Viktoria Griesheim und wurde Dritter. Diesmal lief es von Anfang an besser, es fehlte jedoch die Konstanz. Laut Biehrer ist der bisherige Saisonverlauf schnell zusammengefasst: „Wir haben zu viele Chancen liegengelassen. Und wir haben zu viele Gegentore nach individuellen Fehlern kassiert. Das müssen wir abstellen und an der Effektivität arbeiten.“ Von der Klasse der Einzelspieler her müsse eine Steigerung allemal möglich sein, ist sich der Coach sicher. Immerhin sei sein Team taktisch sehr weit und könne jederzeit zwischen einem 4-2-3-1- und einem 4-4-2-System hin- und herschalten.

Ein wenig verändert wird die Mannschaft des KSV nach der Winterpause in jedem Fall auftreten, immerhin haben sich vier Spieler abgemeldet. Dass sie alle die Freigabe bekommen haben, ist auch ein Zeichen der Wertschätzung durch ihren bisherigen Trainer. „Ich finde alle Abgänge schade, aber ich akzeptiere, dass die Spieler einen anderen Weg gehen“, erklärt Biehrer. Als „speziellen Fall“ bezeichnet er Kaan Köksal, der 2011 von Ligarivalen Spvgg. Oberrad nach Klein-Karben kam und nun zum Gruppenligisten TuS Merzhausen weiterzieht. Köksal, der immer mal wieder bei anderen Vereinen im Gespräch war und der zwischenzeitlich einmal ganz kurz in der Türkei sein Glück suchte, müsse aus beruflichen Gründen andere Schwerpunkte setzen. „Dafür habe ich Verständnis“, erklärt Biehrer.

Ein weiterer Abgang ist Florian Müller, der im Sommer vom Kreisoberligisten Olympia Fauerbach kam, zu dem er nun zurückkehrt. Biehrer hätte ihm den endgültigen Sprung in die Mannschaft nach wie vor zugetraut, versteht aber, dass Müllers Studium in Gießen vorgeht: „Das ist von der Fahrerei her schon Wahnsinn, da kann man verstehen, dass er mehr Spielzeit haben will.“ Adrian Bitiq zieht es außerdem zum Nachbarn FV Bad Vilbel und Marcel Faulstich sucht beim Tabellenletzten SC Dortelweil seine Chance.

Neu am Günter-Reutzel-Sportfeld ist Fatih Uslu. Der Torschützenkönig der Vorsaison kommt vom FV Bad Vilbel, wo er immer wieder aneckte. Diese Saison traf er auch schon wieder zwölf Mal, doch mit Trainer Amir Mustafic kam er nicht richtig zusammen. Nun will er in Klein-Karben eine Neuanfang starten. Außerdem kehrt Steffen Jahnke nach nur einem halben Jahr vom Hessenliga-Team der Offenbacher Kickers zurück.

Knackige vier Wochen

In die Vorbereitung startet Klein-Karben am 19. Januar, obwohl der erste Spieltag nach den schneebedingten Absagen im Dezember eine Woche früher als ursprünglich vorgesehen ansteht – bereits am 17. Februar geht es für Biehrers Team beim FC Fürth weiter. Eine Woche später steht dann schon das Prestigeduell beim Nachbarn Bad Vilbel an. „Danach wissen wir wahrscheinlich schon, ob wir noch mal angreifen können“, meint Biehrer, der seinem Team in der Vorbereitung „knackige vier Wochen“ in Aussicht stellt.

Und wenn es dann wirklich für einen Spitzenplatz reichen sollte? Biehrer geht das locker an: „Wir haben hier über die Hessenliga nicht gesprochen. Mir ist es auch lieber, wir schaffen erst die sportlichen Voraussetzungen. Dann können wir immer noch sehen, inwieweit der Verein das überhaupt stemmen kann.“