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Franz Wild ist der neue Rektor – Urkundlich berufen: Der ehemalige Konrektor übernimmt nun die Leitung der Kurt-Schumacher-Schule

Karben. „Ich freue mich richtig drauf.“ Mit viel Enthusiasmus startet Franz Wild (51) in sein neues Amt. Der bisherige Konrektor der Kurt-Schumacher-Schule wurde am Freitag in der Gesamtkonferenz der Lehrer offiziell zum Direktor ernannt. Aus den Händen von Schulamtsdirektor Jan Weckler hatte der neue Rektor der Kurt-Schumacher-Schule, Franz Wild, seine Urkunde zur Leitung der Karbener Gesamtschule übernommen. Seit dem 1. August ist er der Nachfolger des langjährigen Rektors Hans-Jobst Krautheim.

Und ganz in dessen Sinn möchte Wild die Schule auch weiterhin führen, kündigt der Friedrichsdorfer an: „Hier gibt es ganz viel Erfahrung, Kompetenz und Engagement“, sagt Wild – und meint damit nicht nur die 120 Lehrkräfte, sondern auch die 1500 Schüler, ihre Eltern, überhaupt alle Unterstützer im Umfeld und in der Stadt.

Bereits seit einiger Zeit arbeitete Wild mit Krautheim zusammen. „Das hat im Team gut funktioniert“, sagt Wild. Was beide verbindet: Sie wollen Netzwerke fördern. Das betrifft nicht allein, dass die Schule intensiv ins Leben der Stadt eingebunden ist. Nicht nur mit der Kommune kooperiert die Bildungsanstalt intensiv, sondern auch mit Vereinen, Kirchen, Firmen und Verbänden. „Das hat sich in zehn Jahren entwickelt und muss weiterleben.“

Dabei will er wie sein Vorgänger vorgehen, aber noch mehr ins Kollegium hineinwirken. „Ich will die persönliche Entwicklung jedes Einzelnen unterstützen“, kündigt er an. Fortbildungen, Projekte, all so etwas will Wild fördern. „Das prägt die Kompetenz, die Persönlichkeit und bringt Erfahrung – und es werden Netzwerke gebildet.“ Genau das solle jeder Lehrer künftig noch stärker praktizieren und so noch mehr Erfahrungen, Know-how und Unterstützung in die Schule holen.

Eine Zielrichtung, die der Mathe- und Physiklehrer aus der Wirtschaft mitbringt: Erst vor sechs Jahren war er wieder in den Schuldienst eingestiegen. Fast 18 Jahre lang hatte er zuvor für den Siemens-Konzern gearbeitet, im Rhein-Main-Gebiet wie auch im benachbarten Ausland, vor allem im Marketing, der Projektleitung und in der Erwachsenenbildung. Letztere Erfahrungen kommen im nun zugute, wenn er die Leitung der Schule übernimmt. Denn dort ist er alleine der direkte Vorgesetzte, genehmigt Fortbildungen, führt Mitarbeitergespräche. All das durfte er als Konrektor nicht – und freut sich auf die Herausforderung. Respekt hat er davor, aber keine Angst. „Ich habe die Arbeit des Schulleiters ja schon von außen betrachtet.“

Neu sei nun, dass er alleine entscheide und nicht mehr Hans-Jobst Krautheim konsultieren könne. Der sei zwar jederzeit erreichbar, doch ohne Not will Wild davon keinen Gebrauch machen. Ohnehin hatte Krautheim die Sommerferien über noch kräftig mitgeholfen, erst vor ein paar Tagen erfolgte die finale Büroübergabe.

Der Konrektor-Posten ist an der KSS übrigens von nun an für mindestens ein halbes Jahr vakant. Denn zunächst solle es eine Stellenausschreibung für seine bisherige Stelle geben, kündigt Wild an. Da sei es gut möglich, dass das Schuljahr zur Hälfte herum ist, bis ein passender Kandidat gefunden ist und die Schule sowie das Schulamt ihn abgenickt haben.

So lange werden die Mitarbeiter aus der erweiterten Schulleitung die Arbeit untereinander aufteilen. Beispielsweise beteiligte sich der neue Direx wieder am Aufstellen des Stundenplans.

Auch wirft er immer mal wieder einen Blick auf die Bauarbeiten: Nicht nur die Mensa liegt gut im Plan, soll zum Jahreswechsel in Betrieb gehen. Auch werden die nächsten acht Klassenräume im Altbau saniert.

Weil in diesem Sommer das Kollegium weitgehend unverändert bleibt, konnte sich Wild immerhin einen „Luxus“ erlauben – Urlaub, wie seit drei Jahren nicht mehr: Zwei Wochen lang war er mit der Familie unterwegs und besuchte überall in Deutschland Freunde.

In Karben hofft er nun, sich auch als Schulleiter schnell viele Freunde zu machen. Das große Engagement von Lehrern, Schülern und Unterstützern mache ihm seine Arbeit dabei vergleichsweise leicht, freut sich Franz Wild. „Ich muss nicht motivieren, sondern Raum geben.“ (den)