Veröffentlicht am

Freundlich zu Senioren

Neuer Hilfeplan schlägt viele Schritte vor, um die Stadt umzubauen

Der Anteil alter Menschen in Karben steigt rasant an. Damit das Leben auch für sie bequem ist, will die Stadt in allen Bereichen noch seniorenfreundlicher werden. Sagt das Parlament Ja, soll dies in 14 Schritten gelingen.

Karben. Hohe Bordsteine sind eine Barriere. Wenig kontrastreich gestaltete Treppenstufen sowieso. Zu kurze Phasen an der Fußgängerampel. Oder schwere Mülltonnen, die den engen Gehweg versperren, erinnert Fritz Amann vom Seniorenbeirat. Wie im ganzen Land nimmt auch in Karben in den nächsten zwei Jahrzehnten die Zahl betagter Einwohner stark zu. Waren 2012 rund 750 Menschen in Karben pflegebedürftig, werden es 2030 mehr als 1000 sein.

Die Zahlen nennt Andrea Jädicke von der gemeinsamen Fachberatung Altenhilfe des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) und der Stadt Karben. Jädicke und Altenhilfe-Fachmann Klaus Schoenicke vom ASB-Landesverband erarbeiten seit drei Jahren den Altenhilfeplan für die Stadt. Nun diskutieren ihn die Stadtpolitiker wie jüngst im Sozialausschuss. Anfang November soll das Parlament entscheiden. Der Altenhilfeplan wird dann zur Leitlinie, wie Karben seniorengerecht wird; mehrere Schritte sind vorgesehen:

Ein Arbeitskreis Altenhilfe soll die Angebote der verschiedenen Dienstleister besser koordinieren.

Jedes Jahr soll es einen Info-Nachmittag geben.

Die Stadt würdigt die Arbeit der vielen Freiwilligen in diesem Bereich stärker. Das ist bei 56 Prozent aller Pflegebedürftigen der Fall.

Die ärztliche Versorgung wird gesichert, denn Fachärzte für Geriartrie und Psychiatrie fehlen.

Für Demenzkranke und ihre Angehörige soll es mehr Angebote geben, etwa Dementen-WGs.

Für pflegende Angehörige soll es mehr Beratung und Hilfe geben.

Im Rathaus soll eine Koordinationsstelle „Älterwerden“ eingerichtet werden.

In den Ortsteilen sollen Angebote für Betreutes Wohnen oder seniorengerechte Wohnungen entstehen.

Das Angebot der Tagespflege soll ausgebaut werden.

Die Barrierefreiheit soll besser werden, beispielsweise durchs Absenken von Bordsteinen.

Mehr Sitzbänke und öffentliche Toiletten sind nötig. Dass die Stadt gerade neue Sitzbänke aufstellt, lobt SPD-Stadtverordnete Christel Zobeley. (den)