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Fundstücke kommen unter dem Hammer – Zwei Jahre liegen gefundene Sachen im städtischen Fundamt und warten auf ihre Besitzer, dann werden sie öffentlich versteigert

Karben. Eine ganze Stunde bevor die Besichtigung der in Karben gesammelten Fundsachen losgehen sollte, waren schon Leute da. Gerade begannen Rosemarie Hermanowski und Andreas Tross vom Stadtpunkt das Zusammengekommene der letzten zwei Jahre unter einem leuchtend roten Zelt zur Versteigerung aufzubauen.

Vom Aufnäher mit Rolling-Stones-Zunge, etlichen Brillenetuis, gar Blutdruckmessgeräte, über den klassischen Regenschirm in diversen Farben, Taschen, Jacken für jede Saison, MP-3 Player, aber auch 39 Fahrräder, ein Alu-Roller, etliche Kuscheltiere, eine mit Blumen bestickte, weiße Tischdecke oder ein der Heiligen Ersten Kommunion gewidmeter Teller – all das kam zum einheitlichen Startpreis von einem Euro unter den Hammer.

„In diesem Jahr herrscht hier richtig Ansturm“, freut sich Andreas Tross, Leiter der Fachstelle, der alle zwei Jahre, die verlorenen Objekte versteigert. Doch bevor es soweit war, hatten Regenschirme, Handys, Bücher und Börsen einen langen Weg vom Verlust des Einen bis zum neuen Besitzer: „Wir sammeln alles, archivieren und nummerieren die Gegenstände. Das Meiste bleibt im Bürgerzentrum, manches wird abgeholt“, erklärt Tross. „Auch die Polizei bringt uns regelmäßig Gefundenes, und vom Schwimmbad erhalten wir ganze Säcke voll“, berichtet Hermanowski, die in den letzten vier bis sechs Wochen mit der Bestandsaufnahme und erneuten Nummernvergabe der an diesem Tag rund 170 Versteigerungsobjekte beschäftigt war. Hermanowskis: „Am häufigsten verlieren die Leute Fahrräder, Schmuck und Kleidung.“ (ssp)