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Generikasparte schwächelt – Stada steigert operatives Ergebnis um acht Prozent auf 109,5 Millionen Euro

Bad Vilbel. Beim Pharmahersteller STADA stützt der wesentlich kleinere Bereich von Markenprodukten zunehmend die schwächelnde Sparte sogenannter Nachahmermedikamente (Generika). Nach am Mittwoch vergangener Woche in Frankfurt vorgelegten Halbjahreszahlen für 2008 steigerte das Unternehmen den Umsatz mit Marken wie dem Sonnenschutzmittel Ladival in diesem Zeitraum um 31 Prozent auf 186,4 Millionen Euro, während die Generika bei 561,7 Millionen Euro nahezu stagnierten.

Das Unternehmen bestätigte bei der Pressekonferenz die wenige Tage vorher genannten vorläufigen Zahlen, die mit einer Umsatz- und Gewinnwarnung den Kurs der Aktie stark unter Druck gesetzt hatten.

Trotz der Herausforderungen auf dem deutschen Markt mit intensivem Wettbewerb durch Rabattverträge und Preissenkungen steigerte der im MDAX notierte Konzern das operative Ergebnis um acht Prozent auf 109,5 Millionen Euro. Konzernchef Hartmut Retzlaff erwartet unverändert eine gedämpfte Wachstumsdynamik im zweiten Halbjahr. Zur Wachstumsbeschleunigung würden weiterhin Übernahmen angestrebt.

Sämtliche Kosten im Konzern stehen laut Retzlaff auf dem Prüfstand. Stellenstreichungen seien aber momentan nicht geplant. Im vergangenen Jahr hatte Deutschlands drittgrößter und weltweit siebtgrößte Generikahersteller im Vertrieb bereits 230 Stellen gestrichen. STADA sei aus heutiger Sicht optimistisch, dass der Konzern in den kommenden Jahren „erneut signifikantes Wachstum bei Umsatz und Ertrag erzielen kann“. Man strebe weiterhin eigene Übernahmen an, um das Wachstum weiter zu beschleunigen. Ein Gebot für das eigene Unternehmen liege nicht vor, versicherte der Unternehmenschef.

Das Übernahmekarussell auf dem hart umkämpften Markt für Generika hatte zuletzt wieder stärker an Fahrt gewonnen. Nur wenige Tage nach der Offerte des japanischen Pharmakonzerns Daiichi Sankyo für die indische Ranbaxy Laboratories hatte Sanofi-Aventis im Juni ein Gebot für den tschechischen Generikahersteller Zentiva abgegeben.

2008 erwartet STADA auf Konzernebene einen deutlichen Umsatzzuwachs. Es sei allerdings offen, ob die Wachstumsrate erneut prozentual zweistellig ausfallen werde. Der Ertrag soll gegenüber dem durch hohe einmalige Sondereffekte belasteten Konzerngewinn 2007 von 105,1 Millionen Euro erneut prozentual deutlich zweistellig wachsen. Um Sondereffekte bereinigt werde das Ertragsniveau des Vorjahres jedoch 2008 voraussichtlich nicht erreicht. (lhe/sam)