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Guido Rahn erprobt das Sparen als Wagnis – Künftiger Bürgermeister will den hauptamtlichen Ersten Stadtratsposten vakant lassen bis zur nächsten Kommunalwahl im Jahr 2011

Karben. 23 000 Einwohner und drei Hauptamtliche in der Regierung – diese Ausstattung der Chefetage im Rathaus will der künftige Bürgermeister Guido Rahn (CDU) massiv absenken. Am 1. April übernimmt Rahn das Amt. Da zeitgleich der Erste Stadtrat Gerd Rippen (Grüne) ausscheidet, wechselt die Mehrheit in der Stadtregierung von Rot-Grün zu CDU und FWG. Rippens Posten will Guido Rahn nicht wieder besetzen. Ohnehin arbeitet Jochen Schmitt (SPD) als Stadtrat noch bis Ende September weiter. Dann entfällt der Posten. Das hatte die Koalition 2006 beschlossen – eines ihrer zentralen Wahlversprechen. Doch auch danach will Rahn auf einen hauptamtlichen Ersten Stadtrat verzichten. „Mindestens bis zur Kommunalwahl“ im Frühjahr 2011 bleibe dieser unbesetzt, hatte Rahn zum Jahreswechsel angekündigt. Damit eröffnet Rahn dem künftigen Parlament die Möglichkeit, über den Ersten Stadtrat zu entscheiden. Das ist ein Wagnis, regiert die Koalition doch nur mit einer Stimme Mehrheit. Damit verzichtet die Koalition darauf, sich den Posten vor der Wahl zu sichern und einen eigenen Mann als zweiten Hauptamtlichen ins Rathaus zu schicken. Das sei „sehr mutig“, findet CDU-Chef Mario Beck. Den möglichen politischen Nachteil nehme die Koalition in Kauf. „Wir müssen einfach sparen und brauchen eine rigide Haushaltspolitik.“ Das sei zum einen als Signal in die Verwaltung hinein wichtig, um zu zeigen, dass sich auch die Rathausspitze beim Sparen nicht ausnehme, während seit Jahren Stellen in den Amtsstuben nicht neu besetzt werden.Auch wolle die Koalition ein Signal in die Öffentlichkeit senden, dass die Stadt sparen müsse. (den)