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Karben sucht Einigkeit – Fraktionen der Stadt suchen nach gemeinsamer Resolution zum B 3-Ausbau

Karben. Guido Rahn (CDU) unternahm einen neuen Versuch, alle Fraktionen zu einer gemeinsamen Meinung zum geplanten B 3-Ausbau zu bringen. Der Vorsitzende des Stadtplanungsausschusses schlägt seinen Kollegen vor, nach einem für den 11. August geplanten, internen Infogespräch mit den Straßenplanern in kleiner Runde eine gemeinsame Resolution zu formulieren. Zuvor müssten die Kritiker der von einer Mehrheit favorisierten Trog-Lösung für Okarben ins Boot geholt werden.

Die findet Rahn ausgerechnet in den Reihen der Koalition aus CDU, FWG und FDP. Besonders die Liberalen scheinen konsterniert angesichts der Entscheidung der Straßenplaner für eine enge Umfahrung des Okarbener Wohngebietes Straßberg für 15,3 Millionen Euro. Lediglich die – um noch weitere 17,5 Millionen Euro teurere – Troglösung haben sie dem Bund als Alternative vorgeschlagen. Alle anderen Varianten wurden verworfen.

„Ich mache kein Hehl daraus, dass mir persönlich die blaue Variante am liebsten gewesen wäre“, sagt FDP-Stadtverordneter Oliver Feyl und meint damit eine relativ gerade Trasse zwischen dem heutigen Ausbauende an der Kreuzung mit der Landesstraße nach Ober-Erlenbach und dem Straßberg. „Es gab bei uns eine Präferenz für diese Variante“, bestätigt auch Rahn. Eine solche Strecke würde das Heitzhöferbachtal zerschneiden – weshalb wohl die Ökobilanz deutlich schlechter sein dürfte als die nun vorgelegte Trasse, die stark der heutigen B 3-Linie folgt. Warum die anderen Trassen aus dem Rennen sind, habe die Stadt bisher nicht erläutert, kritisiert Rahn. Diese zu kennen sei wichtig, um auch die Anhänger dieser Varianten davon zu überzeugen, dass nun eine Einhausung auf der heutigen Trasse in Okarben am besten sei.

Die Trog-Anhänger erhoffen sich weniger Lärm und weniger Naturzerstörung – allen voran die Straßberger Bürgerinitiative. Deshalb preschte die SPD vor und legte eine Resolution für den Trog vor. Doch das löste Empörung aus, weil die Genossen darin dem Bund das Angebot machen, die Stadt könne sich „entsprechend der Wirtschaftskraft“ an den Mehrkosten beteiligen. „Damit signalisieren wir, dass wir zu unserer Verantwortung stehen“, sagt Fraktionschef Thomas Görlich. Die Stadt werde ohnehin zur Kasse gebeten, wenn auf der Einhausung eine Stadtstraße gebaut werden müsse. Eine finanzielle Beteiligung der Stadt lehnen sowohl die Koalition wie auch die Grünen angesichts des hohen Schuldenstandes der Kommune ab. „Es ist immer noch eine Bundesstraße und der Ausbau Sache des Bundes“, erinnert Grünen-Fraktionschefin Rippen. „Wenn sie das nicht wollen, dann streichen wir die Formulierung eben“, sagt SPD-Fraktionsvize Klaus-Peter Hampf. Woraufhin Guido Rahn den SPD-Vorschlag mit einem „Schwamm drüber“ vom Tisch wischt und an alle Fraktionen appelliert: „Wir sollten probieren, eine gemeinsame Lösung zu finden.“ Die Resolution sei sehr wichtig: „Wenn Karben und der Kreis einen einstimmigen Beschluss fällen, dann hat das Gewicht.“ (den)